Etwa 50 Schülerinnen und Schülerinnen der Biologie-Leistungskurse Kahler und Dr. Keiner und der TG Dr. Keiner nahmen am 27. Juni an einer Führung durch die Urmenschen-Ausstellung in Gießen teil und waren gleichzeitig selbst Forschungsobjekte in einer biodidaktischen Untersuchung.
„Durch Steppe und Eiszeit – Wie wir wurden, was wir sind" lautet der Titel einer bemerkenswerten Ausstellung, die zurzeit im Wallenfelsschen Haus am Kirchenplatz in Gießen stattfindet. Zu sehen sind zahlreiche Schädelrepliken und Ganzkörperrekonstruktionen unserer Vorfahren aus der Urzeit. Das 1969 gefundene Fossil „Lucy" hat seinen Namen nach dem Beatles-Song „Lucy in the Sky with Diamonds" erhalten, wird heute wissenschaftlich der Art Australopithecus afarensis zugeordnet, ist etwa 4,2 Millionen Jahre alt und gilt als einer unserer ältesten Vorfahren, da ihm erstmals die Fähigkeit zum aufrechten Gang zugesprochen werden kann. Weitere Urmenschen sind der Homo ergaster, der bereits das Feuer verwendete und der Homo neanderthalensis, der vor etwa 80 000 Jahren ausgestorben ist und nicht als direkter Vorfahr des heutigen Homo sapiens angesehen wird.
Diese und viele weitere Informationen gab es in einer einstündigen Führung durch die Ausstellung, die von Lehramtsstudierenden des Instituts für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Peter Ziemek gestaltet wurde. Vier Poster zum Thema „Trends in der Hominiden-Entwicklung" sind in einem Biologie-Grundkurs an der Goetheschule Wetzlar entstanden.
Wie lehrreich die Ausstellung für Schülerinnen und Schüler ist, wird von Julia Bäuml in einer biodidaktischen Masterarbeit untersucht. Durch das Ausfüllen ausgeklügelter Fragebögen vor und nach den Führungen wird der „Lernzuwachs" der Führungsteilnehmer gemessen. Das Ergebnis der Untersuchung wird wichtige Hinweise für die Optimierung zukünftiger Ausstellungen geben können.