Ganz im Zeichen Europas stand die Goetheschule in der Woche von Sonntag, 6. April, bis Freitag, 11. April 2014. 40 Gäste aus Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Italien und der Türkei waren zu Gast am Wetzlarer Oberstufengymnasium. Die Vertreter von Bildungseinrichtungen aus den jeweiligen Ländern arbeiten gemeinsam am Projekt „ICTeam", das Bestandteil des Comenius-Programms der EU ist.
Das Comenius-Programm verfolgt seit 1997 das Ziel, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich innerhalb der EU zu fördern. „ICTeam" steht dabei für „Interaktives Computerunterstütztes Team – Educational Application of Mathematics". Das Projekt untersucht die Möglichkeiten des Einsatzes neuer Medien und Technologien im Mathematikunterricht. Gleichzeitig stehen bei den gegenseitigen Besuchen in den beteiligten Partnerländern natürlich auch das gemeinsame Arbeiten sowie das Kennenlernen von Land und Kultur der jeweiligen Gastgeber im Zentrum.
Die Verantwortung von Seiten der Goetheschule lag hierbei in den Händen von Meike Stamer und Thomas Göttlich. Doch auch zahlreiche weitere Kollegen brachten sich ein und trugen durch ihr Engagement zum Gelingen des Bildungsaustauschs bei. Gemeinsam hatten sie für ihre internationalen Gästen ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.
Der Besuch im Mathematikum in Gießen war für ein mathematisches Projekt natürlich Pflicht. In zahlreichen Workshops, die im Verlauf der Wochen stattfanden, ging es daneben immer wieder um Lehr- und Lernmethoden, um Möglichkeiten und Chancen des Einsatzes moderner Technologie im Matheunterricht. In Schulstunden an der Goetheschule präsentierten Schüler den Gästen etwa einen physikalischen Versuch zum Photo-Effekt oder zeigten, wie man mithilfe der Schulcomputer und entsprechender Software Lego-Roboter kontrollieren kann. Auch als Übersetzer sprangen Goetheschüler ein und erklärten den Gästen das Geschehen in deren jeweiliger Landessprache.
Doch nicht nur von der Goetheschule erhielten die Projekt-Teilnehmer einen Eindruck. Da sich unter den Besuchern auch Vertreter eines Kindergartens, einer Grundschule und einer Berufsschule befanden, hatten der katholische Kindergarten am Dom sowie Lotte- und Siemensschule ihre Türen geöffnet und einen Einblick in ihre Arbeit gewährt.
Gelegenheit zum Kennenlernen von Stadt, Kultur und Geschichte Wetzlars gab es am Donnerstagnachmittag unter dem Stichwort „Cross Cultural Understanding" oder bei einer englischsprachigen Stadtführung durch Wetzlar, die Schüler eines Englisch-Leistungskurses der Goetheschule vorbereitet hatten.
Ein offizieller Empfang durch Vertreter der Stadt stand Mittwochnachmittag im Palais Papius an. Umweltdezernent Norbert Kortlüke in Vertretung des verhinderten Partnerschaftsdezernenten Karlheinz Kräuter sowie Ulrike Sott vom Kulturamt hießen die internationalen Gäste hier offiziell willkommen. Kortlüke sagte, erfreue sich ganz besonders Gäste aus Ländern zu begrüßen, mit denen die Stadt noch keine Partnerschaft unterhalte. In seiner noch jungen Amtszeit als Wetzlarer Stadtrat habe er eines gelernt: „Wenn es eine Schule in Wetzlar gibt, die international unterwegs ist, dann ist es die Goetheschule." Für die Goetheschule fasste Meike Stamer noch einmal das Programm zusammen, dankte allen beteiligten und hilfsbereiten Kollegen und Unterstützern, ohne die das Projekt nicht möglich wäre. Auch der Stadt Wetzlar und der Schulleitung der Goetheschule dankte Stamer für die konstruktive Zusammenarbeit. Der Austausch von Gastgeschenken und ein Sektempfang vervollständigten den Nachmittag.
Noch bis August 2015 werden Schüler und Lehrer der Goetheschule gemeinsam mit ihren europäischen Partnern am Projekt „ICTeam" arbeiten.