Ein Mord. Viele Spuren und eine ebenso große Anzahl an Verdächtigen. Aber – kein gefasster Täter. Mit diesen und weiteren Problemen setzten sich die beiden Biologie Leistungskurse Müller und Rauscher im Rahmen des diesjährigen Lk-Tages am Freitag den 20. Januar 2012 auseinander.

Zu Beginn wurden die knapp 35 Schüler von ihren fachkundigen Lehrern mit dem bereits aufgestellten Ablaufplan des Experiments vertraut gemacht. Das Ziel: mit Hilfe des genetischen Fingerabdrucks den "flüchtigen" Täter zu überführen. Mit großer Genauigkeit wurden zu Beginn Behälter beschriftet, DNA gemeinsam mit Enzymen eingefüllt, in ein Wasserbad gesetzt und dann hieß es erstmal warten. Weiter ging es mit der Herstellung eines speziellen Gels, welches für die so genannte Elektrophorese benötigt wurde. Nach einigem Zentrifugieren, Rütteln und Klopfen war es so weit. Das Enzym-DNA Gemisch wurde noch warm vom Wasserbad in winzige Kammern des mittlerweile festen Elektrophorese-Gels pipettiert. Hierbei war es, ähnlich wie bei den Spezialisten der Kriminaltechnik, sehr wichtig mit ruhiger Hand zu arbeiten, was jedoch nicht immer gelang. Es wurde also mit Spannung erwartet, ob der Versuch geglückt war. Nachdem die Elektrophorese begonnen hatte, drängten sich Schülerinnen und Schüler um die Tische, um ein hoffentlich eindeutiges Ergebnis einzusehen. Allerdings mussten sie sich noch über das Wochenende gedulden, doch bereits montags stand das Ergebnis eindeutig fest. Verdächtiger 3 war der gesuchte Mörder.

Von Moira Döpp, 12 Leistungskurs Biologie Müller


Genetischer Fingerabdruck überführt den Täter!

Nachdem sich die Schüler in den vorigen Stunden ausführlich mit dem Thema genetischer Fingerabdruck und dem Auswerten von Vaterschaftstests beschäftigt hatten, sollte dieser Praktikumstag dafür genutzt werden, mit Hilfe dieses Wissens einmal selbst eine solche Analyse durchzuführen.
Die Überschrift für diesen Tag hieß also: „ Genetischer Fingerabdruck überführt den Täter".
Die Schüler wurden in Gruppen aufgeteilt und bekamen jeweils ihre Arbeitsmaterialien. Es wurden von der Schule eine „vom Tatort" stammende DNA-Probe zur Verfügung gestellt und fünf DNA-Proben von den „möglichen Verdächtigen".
Nun lag es an den Schülern mit Hilfe ihres Wissens über das Verfahren des genetischen Fingerabdrucks, der DNS-Spuren, der PCR-Methode (Polymerase-Kettenreaktion), die Möglichkeit geringste DNS-Mengen in großer Zahl zu vervielfachen, unter anderem zur Verfügung gestellten Restriktionsenzymen, die die DNS in ihre Einzelstränge aufteilen und in Abschnitte aufschneiden, den Genmarkern, die diese sichtbar markieren, der Gelelektrophorese, durch die die hergestellten Abschnitte nun wegen ihrer unterschiedlichen Masse, Größe und Ladung in einer bestimmten Rheinfolge angeordnet werden und dem zum Schluss entstehenden Bandenmuster der fünf Verdächtigen mit der am Tatort gefundenen DNS zu vergleichen und somit „den Täter" ausfindig zu machen.
Für die Schüler galt an diesem Tag oberste Vorsicht und Genauigkeit!
Nur ein kleinster Fehler oder eine winzige Ungenauigkeit hätten das Ergebnis verfälscht und „der Täter" hätte nicht überführt werden können. Die Gruppen arbeiteten mit winzigen Mengen an DNS, dennoch gelang es fast jeder Gruppe bis zum Schluss ohne Fehler zu arbeiten!
Der Praktikumstag ermöglichte jedem einen Einblick in die Laborarbeit eines Biologen und hat möglicherweise viele von uns begeistern können.

Von Katharina Kleiss, 12 Leistungskurs Biologie Rauscher