Eine Woche lang Covid und Alzheimer auf der Spur Was haben Pilze aus dem Ozean mit neuen Medikamenten zu tun? Sind Cremes zur Hautpflege oder Behandlung von Hauterkrankungen nützlich – oder enthalten einige womöglich schädliche Zusatzstoffe? Was ist eigentlich ein RNA-Impfstoff? Und wie lässt sich die neue Volkskrankheit Demenz aufhalten? |
Diesen und weiteren Fragen ist Goetheschülerin Uta Wagner kürzlich an der Philipps-Universität und beim Biotechnologie-Unternehmen CSL Innovation GmbH mit Sitz in Marburg nachgegangen. Den Anlass dafür bot das 37. Erfinderlabor des Zentrums für Chemie (ZFC). Insgesamt 16 hessische Schülerinnen und Schüler von ebenso vielen Oberstufenschulen beschäftigten sich eine Woche lang unter anderem mit der Entwicklung neuer Medikamente.
Die Teilnehmenden hatten sich im strengen Auswahlverfahren des ZFC gegen 126 Mitbewerberinnen und 111 Mitbewerber mit ausgezeichneten Schulleistungen und großem Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik von 99 hessischen Schulen sowie von der Deutschen Schule Seoul und der der Deutschen Botschaftsschule New Delhi durchgesetzt.
Und das hatte sich gelohnt, wie Uta Wagner selbst fand: „Das Erfinderlabor war eine großartige Erfahrung. Ich hatte die Möglichkeit im Rahmen eines umfangreichen Programmes spannende Einblicke in die Welt der Arzneimittelentwicklung und Biotechnologie zu bekommen“, sagte sie nach einer erlebnisreichen Woche. „Bei CSL Innovation bekamen wir einen vielseitigen Eindruck vom Unternehmen und den Karrieremöglichkeiten in der Pharmaindustrie. An der Universität konnten wir verschiedene wissenschaftliche Methoden selbstständig durchführen und den Alltag in einem Labor erleben“, war die Goetheschülerin beeindruckt und ergänzte: „Das Erfinderlabor ist ein einzigartiges Angebot zur beruflichen Orientierung.“
Für ihre Laborexperimente standen den Schülerinnen und Schülern modernste Technologien der Philipps-Universität Marburg zur Verfügung, mit denen sie – betreut von erfahrenen wissenschaftlichen Mitarbeitenden – selbständig im Team arbeiteten.
Am Ende der Woche stellten die jungen Naturwissenschaftstalente dann die Ergebnisse ihrer Forschung zu Arzneimitteln der Zukunft im Atrium der CSL Innovation GmbH 150 Gästen aus Schule, Wirtschaft, Politik und Forschung vor. Im Anschluss an ihre Referate erhielten die Schülerinnen und Schüler wertvolles Feedback und Tipps für die berufliche Zukunft.
Die Erfinderlabore sind Teil der ZFC-Initiative „Schule 3.0 – MINT for Future“, unterstützt u.a. von der LandesEnergieAgentur Hessen GmbH (LEA Hessen). Ziel der Initiative ist es, Zukunftstechnologien z.B. zu Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz, Energiewende und Arzneimittelentwicklung in den Regelunterricht an Schulen verknüpft mit Basiswissen zu integrieren, um im Fachunterricht eine berufliche Orientierung zu ermöglichen. Die Initiative „Schule 3.0“ soll junge Menschen außerdem dazu befähigen, gezielt verbreitete Fake News im Netz mit MINT-Wissen zu erkennen.