Goetheschülerinnen und Goetheschüler besuchten die Experimentieranlagen der GSI in Darmstadt sowie die Baustelle des neuen FAIR-Projekts. |
Am 06.07.2023 war es dann soweit. Frühmorgens reisten Schülerinnen und Schüler der Goetheschule nach Darmstadt zum Campus der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI). Diese forscht bereits seit ihrer Gründung im Jahre 1969 an Ionen und Atomkernen. Mittels Linear- bzw. Ringbeschleuniger werden die aus einer Quelle emittierten, schweren Ionen auf hohe Geschwindigkeiten (von 10 % bis 90 % der Lichtgeschwindigkeit) gebracht. Abhängig vom Ziel des Experiments erfolgt anschließend eine Kollision bestimmter Schwerionen oder aber der Beschuss eines zu untersuchenden Materials mit schnellen Schwerionen. So wird an der GSI unter anderem die Existenz neuer Elemente (die Elemente 107 - 112 des Periodensystems wurden durch die Anlagen der GSI entdeckt), die Entstehung des Universums mittels unterschiedlicher Simulationen des Urknalls, aber auch medizinische Anwendungen von schnellen Ionen (etwa der präzisen Bestrahlung von Tumoren ohne nennenswerte Verletzung gesunden Gewebes) erforscht. Die zugehörigen Experimentieranlagen konnten die teilnehmenden Goetheschülerinnen und Goetheschüler in weiten Teilen mittels einer Führung kennenlernen. Unter anderem wurden der Linearbeschleuniger UNILAC sowie das HADES-Experiment besichtigt.
Außerdem warfen die Schülerinnen und Schüler der Goetheschule zusätzlich einen Blick in die Zukunft der Forschung. Neben den bereits vorliegenden Anlagen konnte nämlich auch die Baustelle des neuen FAIR-Projekts („Facility for Antiproton and Ion Research in Europe“) aus der Ferne betrachtet werden. Dieses beeindruckende Bauprojekt wird durch internationale Kooperation realisiert und erweitert die gegenwärtigen Anlagen der GSI um einen unterirdischen Ringbeschleuniger mit insgesamt 1,1 km Umfang sowie mehreren Speicherringen und Experimentierstationen. Aufgrund neuester Technologien von internationalen Mitwirkenden aus
Wissenschaft und Ingenieurwesen kann damit ein Höchstmaß an Präzision, Vielfalt an beschleunigten Ionen oder Teilchen-Energien (bis zu 99% der Lichtgeschwindigkeit) erreicht werden. Das FAIR-Projekt kann damit Zustände der Materie im Labor erzeugen, die sonst nur im Universum - wie zum Beispiel in Sternexplosionen oder im Inneren von Planeten - auftreten, sodass in Darmstadt in naher Zukunft „das Universum im Labor“ zu finden sein wird.
Quelle für weitere Informationen: www.gsi.de