Erfinderlabor

Zum 29. Mal hat das Zentrum für Chemie (ZFC) mit Sitz in Bensheim jetzt 16 ausgewählte Oberstufenschüler aus ganz Hessen zum „Erfinderlabor“ eingeladen. Eine von ihnen war in diesem Jahr Laura Isabel Aranegra Alfonso von der Goetheschule in Wetzlar. Sie und die anderen Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich im Dialog mit Wirtschaft und Wissenschaft mit einem brandaktuellen Zukunftsthema zu beschäftigen: Elektromobilität und Brennstoffzellen.


 

Das Erfinderlabor wird seit 2005 vom Zentrum für Chemie mit Sitz in Bensheim in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen, Industrie und Verbänden organisiert, in diesem Jahr unter anderem mit der Hochschule RheinMain sowie dem Bensheimer Energiedienstleister GGEW AG. Anliegen des ZfC sind Projekte, um neben der Vermittlung von Grundkompetenzen in den Naturwissenschaften auch gesellschaftlich relevante Themen wie den Klimaschutz und die Energiewende in den Unterricht der MINT-Fächer einzubinden. Das Erfinderlabor ist nach Aussage des ZfC das prominenteste unter den Projekten der Initiative „Schule 3.0“, das Zukunftstechnologien in den regulären Fachunterricht einbinden will.

In diesem Schuljahr hatten sich fast 200 Schüler aus 73 Schulen für die Workshops beworben. Die Teilnehmer wurden nach strengen Kriterien ausgewählt und konnten sich eine Woche lang in einem professionellen Umfeld mit anspruchsvollen wissenschaftlichen Themen auseinandersetzen.

Kern des Projektes waren drei Tage, die die Schüler im Wasserstofflabor der Hochschule RheinMain verbrachten und hier in Teams unter fachkundiger Anleitung eigenständig forschten und Lösungsansätze entwickelten. Dabei ging es etwa um die Eigenschaften von Wasserstoff, um seine Dichte und seine physikalischen wie energetischen Eigenschaften.

Laura Isabel Aranegra Alfonso von der Goetheschule sagte dazu: „Meine Erwartung an das Erfinderlabor wurde erfüllt, denn wir lernten chemische und physikalische Prozesse nicht nur in der Theorie kennen, sondern hatten auch die Möglichkeit, diese praktisch in verschiedenen Versuchen umzusetzen.“ Besonders habe ihr gefallen, dass den Teilnehmern sehr viel Freiraum bei der Arbeit blieb, so dass ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt gewesen seien.

Patrick Röder, Physik-Fachleiter und Organisator der Bewerbungen der Goetheschule für das Erfinderlabor, äußerte sich ebenfalls sehr positiv: „Die Erfinderlaborwochen sind stets eine unglaublich tolle Zeit, mit einzigartigen Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu sammeln, sowohl berufsperspektivisch, als auch studienorientiert.“ Er freue sich sehr, dass die Goetheschule auch in diesem Jahr wieder eine der besten Schülerinnen erfolgreich für einen Platz in einem der beiden Erfinderlabore habe bewerben können. Es zeige sich einmal mehr, dass die Goetheschüler auf allerhöchstem hessischen Niveau mithalten könnten, nicht nur qualitativ, sondern auch in den für die Bewerbung notwendigen Notendurchschnitten im Zeugnis.

Bei der Abschlussveranstaltung präsentierten die Schülerteams dann ihre Forschungsergebnisse vor rund 150 Zuschauern, darunter auch Dr. Karsten McGovern, Leiter der LandesEnergieAgentur Hessen. Die Schüler hätten ein sehr komplexes Thema souverän erläutert, lobte McGovern, der vom Forschergeist der Nachwuchswissenschaftler ebenso begeistert war, wie die übrigen Gäste. „Es ist beeindruckend, den Enthusiasmus und die Vielzahl an Ideen zu sehen, die in einer Woche entstanden sind“, sagte er über das Erfinderlabor.

Neben der Arbeit im Labor statteten die Workshop-Teilnehmer der GGEW AG einen Besuch ab und konnten bei dem Energiedienstleister, der sich für Erneuerbare Energien und den Ausbau der E-Mobilität einsetzt, Elektromobilität live erleben.

Als Anerkennung ihrer Arbeit erhielten die Schüler Zertifikate sowie ein Jahresabonnement der Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“. Außerdem lud der Verband der Chemischen Industrie in Hessen alle Teilnehmer des Erfinderlabors zum „Parlamentarischen Abend der Chemie“ am 6. Mai ins Wiesbadener Kurhaus ein.

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