Die Biologie-Leistungskurse von Frau Kerkemeyer, Frau Dr. Theiss-Krämer und Herrn Rauscher besuchten den etwa 5.738 Hektar großen Nationalpark „Kellerwald“ im Norden Hessens. Erfahrene Rancher führten uns dort durch den für die Region typischen Hainsimsen-Buchenwald, eine typische Pflanzengesellschaft, die sich auf sauren Böden in Mitteleuropa entwickelt. Einzelne Abschnitte des Nationalparks gehören seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe. |
In einem Nationalpark wird keine Forstwirtschaft mehr betrieben, damit das Ökosystem keinen menschlichen Einflüssen ausgesetzt ist und sich die Natur frei entfalten kann. Die Natur Natur sein lassen ist das Motto des Nationalparks, so der Rancher. Eine Ausnahme stellt das Fällen der Douglasien dar, einer Nadelbaumart, die aus Nordamerika stammt und nicht zur Flora des Nationalparks gehört. Die charakteristischen Tierarten des Kellerwaldes sind sechs verschiedene Spechtarten, Rehwild, Wildschweine, Dammwild und Muffelwild. Besonderheiten stellen im Nationalpark vorkommende Wildkatzen und Schwarzstorche dar.
Schwerpunkt der dreistündigen Exkursion war das Beschreiben und Wiedererkennen von Sukzessionsstadien im Wald, die im Unterricht behandelt wurden. So wütete z.B. das Orkantief Kyrill 2007 auch im Kellerwald. Viele Kiefern wurden dabei verletzt, was dazu führte, dass diese in den Folgejahren von Borkenkäfern befallen wurden und schließlich abstarben. Dadurch entstanden riesige Lichtungen, in denen dann die ersten Pionierpflanzen (wie z.B. der Fingerhut) einen neuen Sukzessionszyklus in Gang setzten. Erst nach vielen Jahrzehnten wird sich auf diesen Flächen die Klimaxgesellschaft wieder herausgebildet haben. In diesen Zykluswird der Mensch nicht eingreifen!