Nach 3 Jahren pandemiebedingter Pause können wir dieses Jahr endlich wieder einen Austausch mit unserer spanischen Partnerschule in Alcoy durchführen. Erstmalig wurde der Austausch im Rahmen eines Erasmus-Projektes geplant, das unter dem Motto „Demontando tópicos“ steht und der Überprüfung nationaler Stereotype und Vorurteile dient. Die großzügige finanzielle Förderung des Projektes durch Erasmus ist gerade in Zeiten hoher Flugpreise eine große Hilfe bei der Durchführung von Projekten im Ausland. Unsere spanischen Partner werden im September für eine Woche nach Wetzlar kommen, während unser Besuch in Alcoy vom 19.-23.3.23 stattfand. |
Am Samstag den 19.3.2023 machten sich 10 mutige Schüler (und 2 mutige Lehrerinnen) vom Frankfurter Flughafen aus auf ins Unbekannte. Genauer gesagt ging es um 6:50h an der Goetheschule los, und am Nachmittag, um ca. 15:00h, empfingen uns die freudigen Spanier im 20°C warmen Alcoy. Dort teilten wir uns in unsere Familien auf, mit welchen wir den restlichen Tag verbrachten.
Nach der ersten Nacht in neuer Umgebung trafen wir uns am nächsten Morgen in der IES Andreu Sempere und bekamen einen Einblick in den Schulalltag unserer Austauschschüler. Von diesen mussten wir uns allerdings um 10:45h, nach unserer „Bocadillo- Pause“, schon wieder trennen, um uns in einer Führung die Altstadt und Architektur Alcoys anzusehen. Diese endete um 14:00h, und bei sommerlichen 25°C machten wir uns erschöpft auf die Suche nach einem örtlichen Supermarkt. Nach einer kurzen Pause dort machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Schule, wo wir von unseren Austauschschülern empfangen wurden, um den restlichen Nachmittag mit ihnen zu verbringen. Abends trafen wir uns alle nochmal außerhalb des Programms im „Poli“, einem Sportcenter, dem Alcoyanische Hot-Spot der Jugendlichen.
Der Dienstag begann um 8:00 an der Schule, von wo aus wir mit dem Bus nach Valencia fuhren. Die dortige Stadtführung endete auf der Plaza de la Virgen, auf welcher sich gerade eine Reproduktion der “Geperudeta“, der Valencianischen Schutzpatronin, befand. Zu ihren Ehren war der gesamte Platz mit Blumen geschmückt, was nicht nur wunderschön für die Augen, sondern auch für die Nase war. Von dort aus teilten wir uns auf, um unsere freie Zeit in Valencia zu nutzen. Um 16:30 machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Alcoy.
Am Mittwochmorgen bekamen wir 2 Stunden Zeit, um in den Räumlichkeiten der Schule an unserem Projekt „Desmontando tópicos“ für Erasmus zu arbeiten und mit der Unterstützung unserer Austauschschüler Fragen zu formulieren, um später in Form von Kurzinterviews unsere deutschen Vorurteile über Spanien und die Spanier zu überprüfen.
Anschließend besuchten wir einen Zumba-Kurs und hatten die Möglichkeit, im Hallenbad zu schwimmen. Am späten Nachmittag trafen wir Schüler uns dann in der nahegelegenen Stadt Altea, um dort den Strand der Südwestküste Spaniens zu besuchen. Die Stadt hatte ein wunderschönes spanisches Flair, und unsere spanisch-deutsche Gruppe war schon richtig zusammengewachsen.
Am Donnerstag stand eine Wanderung nach Carrícola, einem Ökodorf, auf dem Plan. Das Ziel erreichten wir mit deutscher Wandermotivation natürlich verfrüht, hatten auf dem Weg allerdings den Schulleiter sowie ein paar der französischen Lehrer, die ebenfalls zu Besuch and er Schule waren und uns begleiteten, verloren. Nach ca. 20 Minuten gab es dann aber schon wieder Entwarnung: sie waren nur vom dort wachsenden wilden Spargel abgelenkt worden, den sie reichlich gesammelt hatten. Nachdem sich alle wieder zusammengefunden hatten, besuchten wir die das Dorf und durften die „depuradora“, die biologische Kläranlage, bewundern – allerdings nur kurz, denn um 14:00h erwartete uns dann ein gemeinsames Mittagessen, eine riesige Paella nebst Vor- und Nachtisch. Und damit nicht genug: Um 20:45h, für Spanier eine frühe Uhrzeit, um zu Abend zu essen, trafen wir uns im Pastamanía für unser Abschlussessen – noch einmal 3 Gänge.
Am Freitag arbeiteten wir morgens in der Schule wieder an unserem Projekt und stellten arglosen Passanten die am Mittwoch vorbereiteten Fragen. Im Anschluss wurden wir dem Stadtrat vorgestellt, der uns, zugegebenermaßen vielleicht etwas verspätet, nochmals in Alcoy begrüßte und sich Zeit für unsere noch offenen Fragen nahm. Und, nicht zu vergessen, natürlich auch ein Gruppenfoto mit uns machte.
Des Weiteren besuchten wir das „Museu Alcoia de la Festa“ oder kurz, MAF, welches sich um das berühmte Fest „Moros y Cristianos“ dreht, ein typisches Fest mit langer Tradition in Alcoy.
Am Nachmittag gingen wir als Abschluss auf die Retro-Games-Con, die genau auf die Zeit unseres Besuches fiel. Sie bestand aus mehreren Ständen, die verschiedene Artikel rund um Videospiele verkaufte, von alten Originalspielen über Sammlerstücke bis zu Merk- und Steampunk-Artikeln. Außerdem konnten alte Spiele an den bereitgestellten Tischen oder Konsolen ausprobiert und gezockt werden.
Am Samstag verabschiedeten wir uns schweren Herzens (und mit vielen Tränen) von unseren liebgewonnenen Spaniern, um uns auf den Weg ins kalte und regnerische Deutschland zu machen.
Wir trösteten uns allerdings gegenseitig mit dem Gedanken, unsere spanischen Austauschschüler im Herbst wiederzusehen, aber diesmal in Deutschland, um sie bei uns an der Goetheschule zu begrüßen. Also, ¡Hasta luego, españoles!