Leistungskurse der Goetheschule zeigen musikalisches Talent „Don’t believe us, just watch!“ So lautete das Motto der diesjährigen Konzerte der beiden Musik-Leistungskurse (LK) an der Wetzlarer Goetheschule. Und zu sehen bekamen die rund 600 Zuschauer, die an zwei Abenden in die Schul-Aula gekommen waren, einiges. Über zweieinhalb Stunden lang boten die Schülerinnen und Schüler, bestens vorbereitet von den LK-Leitungen Irene Bauer-Weitz und Christian Stöhr, Musik, Gesang und Tanz aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte. |
Auch ihren Sinn für Humor stellten die Goetheschülerinnen und -schüler dabei ein ums andere Mal unter Beweis, angefangen bei Moderatorinnen-Duo: Lene Schneider versuchte dem Publikum Informationen zu den dargebotenen Stücken nahezubringen, wurde dabei aber immer wieder von Johanna Timmer „unterbrochen“. Die war – angeblich – als Teilnehmerin an einer der beliebten Führungen durchs neue Schulgebäude vom Weg abgekommen und zufällig mitten auf der Aula-Bühne gelandet. Diese Rahmenhandlung bot den unterhaltsamen Hintergrund zur Vermittlung von Informationen zu Epochen, Stücken, Künstlern und Entstehung der einzelnen Programmpunkte.
Und diese hatten mitunter ebenfalls humoristisches Potential, etwa wenn bereits zum Auftakt Erik Wohlert, Simon Seibel und Matthias Jarzombek mit dem Max Raabe Stück „Rinderwahn“ das Konzert eröffneten. Wohlert und Seibel waren es auch, die kurz darauf den Hape Kerkeling Klassiker „Huuurz!“ auf die Bühne brachten – inklusive des legendären Zuschauergesprächs. Ob die vom LK Stöhr dargebotenen Szenen aus John Cages „Song Books“ auf das Publikum eher unterhaltsam oder irritierend wirkten, lag wohl im Auge des Betrachters. Nicht ohne Grund lautete eine von Cages Überzeugungen: Alles was wir tun ist Musik. Einfacher hatten es die Zuschauer da bei Melchior Franks „Allemand“ – dargeboten vom Bläser-Ensemble bestehend aus Amélie Steins, Collin Schmidt, Erik Wohlert und Felix Haus – das eine unerwartete Entwicklung nahm, als „Schul-Touristin“ Johanna Timmer vorübergehend als Dirigentin einsprang.
Wer es lieber traditioneller mochte, der kam etwa bei dem Cello-Stück „Spring Song“, bei Duke Ellingtons „Caravan (Saxophon: Matthis Knies) oder bei Franz Liszts „Liebestraum“, den Max Scharmann am Klavier darbot, auf seine Kosten. Ebenso fanden sich im Programm Stücke aus Rock und Pop sowie Film und Musical. So überzeugten unter anderem Felix Haus und Johanna Timmer gesanglich sowohl solo als auch im Duett, Annika Reinhard mit „Amazing“, oder Matthias Jarzombek mit seiner eindrucksvollen Interpretation von John Mayers „Slow Dancing in a Burning Room“, bei der er auch die E-Gitarre spielte.
Aus dem Filmgenre hatten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem die Titelmelodien aus den Bond-Filmen „Skyfall“ (Jana Hildebrand, Simon Pfeifer, Lene Schneider, Sara Wäller, Vivienne Weber) oder „No Time To Die“ ausgesucht und sogar eigene Medleys zusammengestellt – etwa den Piano-Komponisten-Wettstreit „Hans Zimmer vs. John Williams“, den Simon Seibel und Max Scharmann am Klavier vortrugen.
Dass die Goetheschülerinnen und- schüler nicht nur musizieren, sondern auch tanzen können, das bewiesen sie bei dem Stück „Deca-Dance: Tanz durch die Zeiten“, in dem Tanzstile verschiedener Epochen der Musikgeschichte präsentiert wurden. Die Choreographie hierzu hatten Amélie Steins, Annika Reinhard und Johanna Timmer erarbeitet.
Traditioneller Bestandteil der LK-Konzerte sind natürlich auch die verschiedenen Chorstücke, zu denen diesmal etwa „Over Hill, Over Dale“ des LK Stöhr oder „Vois sur ton chemin“ des LK Bauer-Weitz zählten. Den Höhepunkt hierbei – auch das Tradition – stellte einmal mehr das abschließende gemeinsame Chormedley beider LKs dar. Unter dem Motto „From Chinatown to Uptown“ nahmen die Schülerinnen und Schüler ihr Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise durch verschiedene Stile und Hits, von den Comedian Harmonists bis zu Bruno Mars. Und spätestens jetzt waren die Besucher der Konzerte so begeistert, dass sie die jungen Künstlerinnen und Künstler nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen.