Schülerinnen und Schüler der Musik-Leistungskurse der Goetheschule begeistern bei Klassik-Matinée „Die Goetheschule ist eine Institution mit Tradition, die bis in das Jahr 1799 zurückreicht. Eine Besonderheit dieser Geschichte ist auch die Tradition der Musik-Leistungskurse.“ Mit diesen Worten eröffnete Moderator Simon Kranz am Sonntag, 19. Dezember die Klassik-Matinée in der Aula der neu erbauten Wetzlarer Goetheschule. |
Zum Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen zur Eröffnung des Schulneubaus erlebten die Gäste in der Aula eine Premiere der besonderen Art: Erstmals präsentierten ehemalige und aktuelle Schülerinnen und Schüler ein eigens hierfür vorbereitetes 70minütiges Konzertprogramm.
Alle Musizierenden haben den Musik-Leistungskurs, welchen das Wetzlarer Oberstufengymnasium seit einem halben Jahrhundert durchgängig anbietet, durchlaufen (oder stehen gerade kurz vor der Abiturprüfung) und haben nach der Schulzeit ihren Weg an verschiedenen Musikhochschulen fortgesetzt.
Und so erlebten die Anwesenden ein kurzweiliges Programm auf höchstem musikalischem Niveau, virtuos eröffnet von Philipp Weitz mit den kraftvollen Anfangstakten des als „Aufschwung“ betitelten Fantasiestückes aus Robert Schumanns opus 12.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Dr. Carsten Scherließ folgte mit Lea Knöß eine weitere Abiturientin des Jahres 2019. Musikalisch einfühlsam präsentierte sie Johannes Brahms’ anspruchsvolle Rhapsodie opus 119, Nr. 4.
Moderator Simon Kranz aus dem Abiturjahrgang 2015 führte nicht nur souverän und humorvoll durch das Programm, sondern entführte das Publikum auch als Sänger in die Welt des William Shakespeare: Seine von Philipp Weitz am Klavier begleitete Darbietung von Roger Quilters „Three Shakespeare Songs opus 6“ berührte durch die lyrische und zugleich sehr ausdrucksstarke Interpretation.
Mit Sebastian Buß folgte ein weiterer Abiturient des Jahres 2019, der Domenico Scarlattis als „Pastorale“ betitelte Sonate K. 513 in C-Dur mit sicherem Gespür für polyphone Stimmführung und leichthändig erklingenden Verzierungen zu Gehör brachte.
Dramatische Klänge bot Tenor Oliver Huttel mit dem „Erlkönig“. Der Abiturient des Jahres 2013, der derzeit Operngesang an der Musikhochschule Karlsruhe studiert, überzeugte mit einer kraftvollen, dynamischen und mitreißenden Interpretation des von Franz Schubert vertonten Gedichtes aus der Feder des Namensgebers der Goetheschule. Virtuos begleitet wurde er dabei von seinem Jahrgangskollegen Elija Kaufmann.
Einen wirkungsvollen Kontrast setzte daraufhin Maximilian Peter, Abiturjahrgang 2019, mit seiner lyrischen, hochmusikalischen Umsetzung von Johannes Brahms’ Intermezzo opus 118, Nr. 2.
Als Repräsentantin der aktuellen Musik-Leistungskurse betrat daraufhin Anna Matzen die Bühne. Kongenial begleitet von Lea Knöß bot sie mit zwei Sätzen aus Francis Poulencs Sonate für Klarinette und Klavier Instrumentalkunst auf höchstem Niveau.
Den fulminanten solistischen Schlusspunkt setzte Elija Kaufmann am Marimbaphon. Bei dem Stück „Ilijas“ aus der Feder des deutsch-serbischen Komponisten Nebojša Jovan Živković entlockte er dem leider nur selten in Konzerten zu hörenden Instrument dynamisch aufs Feinste abgestufte und rhythmisch prägnante Klänge.
Bei aller dargebotenen Virtuosität durfte natürlich der Humor nicht zu kurz kommen, und so versammelten sich zum Finale alle acht Musikerinnen und Musiker auf der Bühne, um das begeisterte Publikum mit Franz Schuberts Vertonung von Friedrich Schillers „Punschlied“ in die Weihnachtszeit zu verabschieden.
Mit einem herzlichen Dank nicht nur an alle Mitwirkenden, sondern auch an Irene Bauer-Weitz und Christian Stöhr, die dieses musikalische Zusammentreffen ihrer ehemaligen Schüler und Schülerinnen geplant und organisiert hatten, schloss Schulleiter Dr. Carsten Scherließ die Matinée. Seine Worte konnte man nach dem Gehörten und Gesehenen gut nachempfinden: „Das ist das Schöne an Schule: Junge Menschen willkommen zu heißen, zu entdecken, welch unterschiedliche Talente sie mitbringen und dann zu sehen, wie sie an ihren Talenten weiter feilen und sie zur Professionalität bringen.“