„Colours of the World“ – so lautete in diesem Jahr das Motto der Leistungskurs-Konzerte der Wetzlarer Goetheschule. Insgesamt 700 Zuschauer waren am 27. Und 28. April in den Bürgersaal Büblingshausen gekommen, um mit den Schüler auf musikalische Weltreise zu gehen.
Das abwechslungsreiche Programm hatten die 22 Schüler der beiden Leistungskurse (LK) von Karl-Heinz Hautmann und Christian Stöhr gemeinsam mit ihren Lehrern zusammengestellt und seit vielen Wochen einstudiert. Nicht zuletzt ein intensives Probenwochenende im Februar war der Grundstein für zwei gelungene Aufführungen.

Lena Grebe und Simon Maage moderierten den Abend, an dem stärker als in manch anderem Jahr der Schwerpunkt auf Stücken aus dem Rock- und Pop-Bereich lag. Das fing bei der A Capella Version des 50er-Jahre Songs „Lollipop“ an, setzte sich mit Stücken von Ed Sheeran (I see Fire) und Mumfod & Sons (I will wait) fort und führte unter anderem zum Pop-Klassiker „We are the World“.

Rockigere Stationen waren „Nothing else matters“ von Metallica oder „A Place where you belong“ von Bullett for my Valentine. Wem das zu viel der elektrischen Gitarren war, der konnte sich bei Simon & Garfukels „Sound of Silcence“ oder „Farbenspiel des Windes“ aus dem Musical Pocahontas erholen.
Markenzeichen der LK-Konzerte der Goetheschule sind stets auch die kreativen und eigenständigen Interpretationen bekannter Lieder und Melodien. Einen nicht nur in dieser Hinsicht beeindruckenden Auftritt zeigte der LK Stöhr. Die Schüler präsentierten den traditionellen „Mexican Hat Dance“ – und das ausschließlich auf sogenannten Boomwhackers, verschiedenen harmonisch aufeinander abgestimmte Kunststoffröhren. Dabei spielten sie den Zuschauern auch gleich noch szenisch vor, wie es in einer mexikanischen Cantina mutmaßlich so zugeht. Kein Wunder, dass das Publikum begeistert war.

Auch der LK Hautmann hatte in seine Tango-Interpetation von Otros Aires viele eigene Ideen eingebracht, den bekannten Kanon von Johann Pachelbel spielten die Schüler nach konventionellem Anfang dann doch lieber als Hardrock-Nummer und das Kinderlied „Ein Hai“ als Bluesimprovisation.

Und dann war da noch der Einfall, angesichts aktueller Entwicklungen zwei syrische Gastmusiker auf die Bühne zu holen. So waren über LK-Schülerinnen Kontakte zu Ahmed Zidan und Fahd Alhamdan zustande gekommen, die seit neun, beziehungsweise sechs Monaten in Deutschland sind. Ahmed aus dem syrischen Latakia lebte zunächst im Flüchtlingscamp in der Spilburg und inzwischen in Albshausen. Da er nach eigener Aussage die Musik liebt und sich freut, mit deutschen in Kontakt zu kommen, nahm er die Einladung der Schüler zum gemeinsamen Musizieren gerne an. Fahd, der an der Universität von Aleppo Pharmazie studierte, arbeitet zurzeit als Dolmetscher in einem Sportprojekt für Flüchtlinge und hofft sein Studium in Deutschland fortsetzen zu können. Auch er war der Einladung am Donnerstagabend gerne gefolgt. Gemeinsam mit den Goetheschülern sangen die beiden das Stück „Peace and Love“ des mauretanischen Singer-Songwriters Daby Touré.

Den Abschluss der Konzerte bildete wie immer das gemeinsame Chor-Medley beider Musik-LKs, das in diesem Jahr den Titel „In the Swing“ trug. Angefangen mit dem „Bandstand Boogie“ intonierten die Schüler bekannte Klassiker der Swing-Ära wie „At the Hop“ oder „It don‘t mean a thing“. Nicht lange dauerte es, bis auch das Publikum mitswingte und schließlich die Schüler mit stehenden Ovationen nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ.

 

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