Goetheschüler gestalten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus mit „Wir haben die Verantwortung, über das aufzuklären, was einmal war, weil das Erbe unserer Geschichte es von uns verlangt.“ Diese Worte richtete Moritz Kramer, Schulsprecher der Wetzlarer Goetheschule, an die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Wetzlarer Rosengärtchen. Kramer war Teil einer Gruppe von Schülerinnen und Schüler, die die Stadt Wetzlar zur Mitgestaltung der Gedenkveranstaltung eingeladen hatte. |
Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck und Oberbürgermeister Manfred Wagner eröffneten die Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung, die die Mitglieder des Geschichtsleistungskurses der Goetheschule durch ihren Redebeitrag ergänzten.
Diese hatten sich im Unterricht mit dem Thema „Orte jüdischen Lebens – Orte der Täter und ihre öffentliche Präsenz in Wetzlar“ beschäftigt. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit waren die Schülerinnen und Schüler in der Wetzlarer Altstadt der historischen Dimension und der gegenwärtigen Wahrnehmung und Aufarbeitung des NS-Regimes in Wetzlar nachgegangen. Orte, deren Geschichte sie dabei erforschten, waren etwa die jüdischen Friedhöfe, die Synagoge und die Stolpersteine in der Wetzlarer Altstadt, aber auch die ehemalige NS-Parteizentrale und die Wetzlarer Außenstelle der Gestapo. Die Ergebnisse dieser nach eigener Aussage der Schülerinnen und Schüler „fruchtbaren und wichtigen Unterrichtseinheit“ stellten sie im Rosengärtchen am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus vor.
Moritz Kramer hielt eine wichtige Erkenntnis der Arbeit fest: Man habe gelernt, was „erinnern“ wirklich heiße. Erinnern sei weit mehr als Informationen aufzubereiten, erinnern heiße aufzuklären und Geschichte so aufzubereiten, dass man gar nicht anders könne als zu sagen „Nie wieder.“ Vor allem heiße erinnern aber zu kämpfen, besonders in Zeiten in denen Extremismus leider wieder an Popularität gewinne.