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Projekte und Wettbewerbe

Vielfältige Projekte ergänzen die Unterrichtsarbeit im Fach Deutsch:

  • Kunsterlebnis von Literatur: Zum Selbstverständnis des Faches Deutsch gehört für die Unterrichtenden – neben der Erfüllung von Lehrplänen, Erlassen und gesellschaftlichen Ansprüchen – auch der Beitrag gerade des Deutschunterrichts zur Entfaltung dessen, was als ästhetische Kompetenz der  Schülerinnen und Schüler angelegt werden kann. Dazu sieht der Lehrplan ausdrücklich das  Kunsterlebnis von Literaturvor, sei es als Theateraufführung, als Lesung oder auch als Literaturverfilmung. Zusätzliche Angebote sind notwendig, um die Entwicklung der kulturellen und ästhetischen Bildung zu verwirklichen: Die Deutsch­fachkonferenz organisiert immer wieder Theaterfahrten zu Aufführungen in Darmstadt, Frankfurt oder Wiesbaden, an denen Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen gerne teilnehmen. Mit dem Gießener Stadttheater besteht über den „Lehrertreff“ ein regelmäßiger Austausch. Literaturverfilmungen haben ihren festen Platz im Unterricht.
  • Wettbewerb Jugend debattiert: An dem von der Hertie-Stiftung geförderten Wettbewerb Jugend debattiert nehmen in jedem Schuljahr Schülerinnen und Schüler der Goetheschule teil. Seit dem Schuljahr 2003/4 arbeiten Kolleginnen und Kollegen im Rahmen dieses Projek­tes zur sprachlichen und politischen Bildung, das sich zu einem der größten Schüler­wettbewerbe in der bundesdeutschen Schullandschaft entwickelt hat. Der größte Erfolg bisher war 2008 das Erreichen des Finales auf Bundesebene, bei dem Marie Engelschalk die Goetheschule vertreten hat. Koordinator des regionalen Schulverbunds Mittelhessen zur Vorbereitung des Wettbewerbs ist seit dem Schuljahr 2014/15  Andreas Schulz von der Goetheschule.
  • Wettbewerb „Frankfurt schreibt“: Seit dem Schuljahr 2012/13 beteiligen sich Schülerinnen und Schüler an dem jährlichen Rechtschreibwettbewerb „Frankfurt schreibt“.
  • Universität Gießen: Mit dem Fachbereich Germanistik der Universität Gießen besteht seit Jahren ein intensiver Kontakt, einmal durch die regelmäßig stattfindenden Fachtage, lange auch in dem „Gesprächskreis Schule-Universität“. Schülerinnen und Schüler haben an Pro­jekten zum wissenschaftspropädeutischen Schreiben teilgenommen; das Fachkollegium hat sich in  einer Fortbildung mit der Propädeutik wissenschaftlichen Schreibens im Deutschun­terricht auseinandergesetzt und auf dieser Grundlage die Arbeit in der Eingangsphase weiterentwickelt.
  • Außerschulische Lernorte: Unterrichtsbezogene  Exkursionen und Projekte finden regel­mäßig statt. Ziele sind beispielsweise Weimar, die Stadt des Namensgebers der Schule, in Verbindung mit Seminaren in der Gedenkstätte Buchenwald; Marburg  wegen des „Frühro­mantikerinnen- und Frühromantikerkreises“; das Goethehaus in Frankfurt;  das Lottehaus in Wetzlar; ebenso die Orte in der näheren Umgebung, die mit Georg Büchner in Verbindung stehen. Literarische Projekte mit der Partnerschule in Ilmenau werden durchgeführt.
  • Literatur-Arbeitsgemeinschaft: Für alle, die mehr lesen wollen, als es die Lehrpläne vor­geben, besteht das Angebot einer Literatur-Arbeitsgemeinschaft.Diese ist offen für Interessierte der drei Jahrgangsstufen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der deutschen Gegenwartsliteratur und auf den Lesewünschen der Teilnehmer – unabhängig von Erlassen und einem Kanon.
  • Themenabende: Die lange Zeit gepflegte Tradition der Themenabende verbindet in einem Projekt kurs- und jahrgangsübergreifend die Fächer Deutsch, Musik, Darstellendes Spiel, Kunst und Geschichte. Die auf ein Thema  bezogene gemeinsame Arbeit öffnet den Blick auf die vielfältigen ästhetischen, historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge über die Fachgrenzen hinaus. Damit wird den vielfältigen fächerübergreifenden und integrativen Funktionen des Faches Deutsch im Rahmen besonderer thematischer Vorhaben Rechnung getragen. Ein herausragendes Beispiel war das „Exodus“-Projekt, mit dem sich die Goetheschule 2001 im Rahmen des Viktor-Klemperer-Wettbewerbs am Programm der Wetzlarer Festspiele beteiligte. Im Schuljahr 2010/11 wurde an diese Tradition wieder angeknüpft mit dem Projekt „Aspekte der Karnevalisierung von Kunst, Musik und Literatur im Jahr 1835: Die Maskierung als künstlerisches Stilmittel im totalitären Staat“.

Die „Einheitlichen Prüfungsanforderungen“ von 2002 für das Fach Deutsch spiegeln die beschriebenen Erwartungen an das Fach Deutsch wider, indem sie den „Doppelstatus“ des Abiturs als Hochschulzugangsberechtigung und als Formalqualifikation auf dem Arbeitsmarkt betonen: „Durch die Vermittlung fachlicher Inhalte und Methoden sowie durch den Bezug zur Lebenswelt leistet das Fach einen wesentlichen Beitrag zum Erwerb von Grundfertigkeiten für Studium und Beruf“. (EPA, S. 3)

Seit dem Schuljahr 2010/11 gilt der neue Oberstufenlehrplan Deutsch. Er löst den Deutschlehrplan von 2002 ab. Die verpflichtenden Inhalte des neuen Lehrplans sind Grundlage des Landesabiturs.

Für das Landesabitur 2016 legt der Einführungserlass vom 20. Juni 2014 die folgenden Werke fest:

Goethe: Faust I (Grundkurs und Leistungskurs), Schiller: Die Jungfrau von Orleans (Leistungskurs), Kleist: Prinz Friedrich von Homburg (Grundkurs), Kleist: Die Marquise von O... (Leistungskurs), Hoffmann: Der Sandmann (Grundkurs), Büchner: Lenz und Briefe (Grundkurs und Leistungskurs), Fontane: Frau Jenny Treibel (Grundkurs und Leistungskurs), Kafka: Der Prozess (Leistungskurs), Kafka: Die Verwandlung (Grundkurs), Timm: Halbschatten (Leistungskurs), Süskind: Das Parfum (Grundkurs und Leistungskurs); Lyrik der Romantik und Lyrik des Expressionismus.

Ergänzend dazu sind im Leistungskurs zu behandeln die Verfilmung des Romans von Süskind (Tom Tykwer 2006) sowie Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe.

Für das Landesabitur 2016 wird außerdem im „Arbeitsbereich III: Reflexion über Sprache“ der Schwerpunkt im Bereich „Redeanalyse“ gesetzt.

Für das Landesabitur  2017legt der Einführungserlass vom 20. Juni 2015 die folgenden Werke fest:

Goethe: Faust I (Grundkurs und Leistungskurs), Schiller: Die Jungfrau von Orleans (Leistungskurs), Kleist: Prinz Friedrich von Homburg (Grundkurs), Kleist: Die Marquise von O... (Leistungskurs), Büchner: Lenz und Briefe (Grundkurs und Leistungskurs), ein Roman Fontanes (Grundkurs und Leistungskurs), Kafka: Der Prozess (Leistungskurs), Kafka: Die Verwandlung (Grundkurs), Timm: Halbschatten (Leistungskurs), Süskind: Das Parfum (Grundkurs und Leistungskurs); Lyrik der Romantik und Lyrik des Expressionismus.

Ergänzend dazu sind im Leistungskurs zu behandeln die Verfilmung des Romans von Süskind (Tom Tykwer 2006) sowie Brecht: Die heilige Johanna der Schlachthöfe.

Für das Landesabitur 2017 wird außerdem im „Arbeitsbereich III: Reflexion über Sprache“ der Schwerpunkt im Bereich „Grundkategorien der Redeanalyse“ gesetzt.

 

 

Übergänge in die Oberstufe: Der Deutschunterricht in der Einführungsphase E1 und E2

Die besondere Bedeutung der Lese- und Textverstehenskompetenz ist in den vergangenen Jahren, begründet durch die zahlreichen Schulleistungsstudien, immer stärker herausgestellt worden. Seit vielen Jahren setzt sich die Fachkonferenz Deutsch mit dieser zentralen Thematik in speziellen Fortbildungen – auch unter fachdidaktischer Begleitung der Univer­sität Gießen – auseinander. Daneben hat sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Vorbereitung der Eingangsphase in die Oberstufe, also die  Jahrgangsstufe 11 bzw. E1 und E2, gesetzt. Für ein Oberstufengymnasium wie die Goetheschule ist diese Phase die entscheidende, weil hier die Schülerinnen und Schüler von bis zu zehn Herkunftsschulen zusammengeführt und auf die Qualifikationsphase vorbereitet werden. Als ein Ergebnis hat die „Arbeitsgruppe Jahrgangsstufe 11“ der Fachkonferenz Deutsch zum  Schuljahr 2009/10 ein 'Hauscurriculum' erstellt, das die Lehrplanentwicklungen G9/G8 sowie die Erweiterung der Pflichtstundenzahl auf vier berücksichtigt. Außerdem bestehen spezielle Kooperationen mit den Fachkolleginnen und -kollegen der Sekundarstufe I.

Den Übergang der G8-Schülerinnen und -Schüler in das Schuljahr 2010/11 hat die Fach­konferenz zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Mittelstufen vorbereitet. Eine besondere Herausforderung bestand darin, den Unterricht auch im Blick auf die jüngeren G8-Absolventen zu gestalten und diese zusammen mit den G9-Absolventen ab der Qualifikationsphase zu unterrichten und zum Abitur zu führen. Durch den Doppeljahrgang war die Zahl an Schülerinnen und Schülern zudem etwa um das Eineinhalbfache höher. Mit dem Abitur 2013 haben G8- wie G9-Absolventen gleichermaßen erfolgreich ihre Oberstufenzeit an der Goetheschule abgeschlossen.

Mit dem gemeinsamen Pädagogischen Tag der Goetheschule und der Mittelstufen­schulen ist im Schuljahr 2013/14 der Austausch auf eine erweiterte Grundlage gestellt worden: Die Fachkonferenz Deutsch arbeitet mit den Zubringerschulen in re­gelmäßigen Konferenzen zu relevanten Fragen der Übergangs zusammen wie  z. B.  Verzahnung der Lehrpläne, Aufbau und Entwicklung von Kompetenzen, Bewertungskriterien, schriftliche Leistungsüberprü­fungen und Aufgabenformate.

Deutsche Sprache und deutsche Literatur in ihrer historischen Entwicklung bis zur Gegen­wart unter Berücksichtigung thematischer und literaturgeschichtlicher Schwerpunkte – so kann ganz knapp der Inhalt des Faches umrissen werden. Der bisherige und der neue Lehr­plan geben hierzu präzise Vorgaben. Besonders zu beachten sind die fachspezifischen Einführungserlasse mit Hinweisen zur Vorbereitung auf die schriftlichen Abiturprüfungen des jeweiligen Landesabiturs.

Methodisch geht es im Fach Deutsch in der Oberstufe um die Weiterentwicklung der Fähig­keiten zur mündlichen und schriftlichen Kommunikation – unter Berücksichtigung stan­dardisierter Formen, wie z. B. Debatte, freie Rede, Präsentation, und spezifischer Textsor­ten, wie Formen der Textreproduktion (insbesondere referierende Textzusammenfassung), Analyse, Interpretation, Erörterung sowie Gestaltungsaufgaben. Die Entfaltung der Lese­kompetenz erfolgt im Rahmen der Auseinandersetzung mit den im Lehrplan vorgeschla­genen und den für das Landesabitur in den jährlich veröffentlichten Leselisten (Lektürekanon) verbindlich vorgegebenen literarischen Werken, insbesondere aber auch über den Bereich der theoretischen Auseinandersetzung mit der Sprache in ihrer historischen Entwicklung und ihrer gegenwärtigen Erscheinung sowie der Sprachtheorie.

Mit dem seit dem Schuljahr 2010/11 gültigen Lehrplan, der der Umstellung auf die acht­jährige Gymnasialschulzeit – G8 – Rechnung trägt, befindet sich der Unterricht in den kommenden Schuljahren in der Übergangsphase bis zur Einführung der Bildungsstandards, die in Verbindung mit den neuen Kerncurricula Grundlage für das Abitur – wahrscheinlich – ab 2017 sein werden.