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Als eine Gruppe von 15 abenteuerlustigen und neugierigen Schülerinnen und Schülern und 2 Lehrkräften der Goetheschule Wetzlar kamen wir im April 2019 nach Pawlodar in Kasachstan. Diese beeindruckende Reise sowie der gesamte Austausch wurde vom Goetheinstitut ermöglicht.

Gleich zu Beginn wurden wir mit überwältigender Gastfreundlichkeit unserer Partner an der NIS – Nazarbayev Intellectual School – empfangen. [Link zum Video] Dieses Gefühl, uneingeschränkt willkommen zu sein, begleitete uns täglich überall, sowohl in der Schule als auch in den Gastfamilien. Alle waren überaus freundlich und aufmerksam und gingen weit über das zu Erwartende hinaus, um uns, ihren Gästen immer behilflich zu sein. Schüler und Lehrer waren neugierig und nutzten jede Gelegenheit, mit uns in den Pausen oder nach dem Unterricht ihre im Deutsch- und Englischunterricht erworbenen Sprachkenntnisse anzuwenden.

Nicht minder überwältigenden Eindruck machte die Ausstattung der Schule, die man mit Fug und Recht als eine auf optimale Förderung des Einzelnen bedachte Eliteschule bezeichnen kann. Modernste technische Ausstattung aller Räume [Link zu Fotos Klassenräume/Ausstattung], bestens ausgebildete einheimische und internationale Lehrkräfte, kleine Kurse (ca. 8-12 Teilnehmer) sowie eine positive, freundschaftliche und respektvolle Atmosphäre bilden einen optimalen Rahmen für den Lernprozess, in dem die Lehrkräfte sich ausschließlich auf die Lernenden und die Verbesserung ihres Unterrichts konzentrieren können. Denn es gibt für jeden Bereich des Schullebens außerhalb des Unterrichts Fachpersonal: Für alle technischen Belange gibt es ein Fachteam, bei Unwohlsein oder kleineren Erkrankungen sucht man die schuleigene ärztliche Praxis auf.

Im Unterricht werden viele verschiedene Methoden und Lernformen angewandt, stets auf Anschaulichkeit bedacht; Binnendifferenzierung wird großgeschrieben. Anders als in den meisten Fächern bei uns fällt die mündliche Mitarbeit nicht ins Gewicht. Die Bewertung erfolgt fast ausschließlich aufgrund der geschriebenen Tests. Diese werden viel häufiger geschrieben als bei uns. Doch obwohl die Erwartungen an die Schüler sehr hoch sind und auch der tägliche Einsatz von 7:40 bis 17:00 Uhr recht intensiv ist, hat man nicht den Eindruck, dass die Lernenden unter einem enormen Stress leiden. Die allermeisten Schüler sind hochmotiviert und betrachten ihre Schule als einen Ort, der ihnen unzählige Türen in die Zukunft öffnet. Nicht zuletzt haben die Schülerinnen und Schüler auch vielfältige Möglichkeiten, sich kreativ und sportlich in den Pausen zu betätigen, beim Schachspielen, Bücherlesen, Radfahren oder Tanzen.

Bemerkenswert finden wir die kulturelle Vielfalt und das friedvolle Miteinander der Kulturen und Religionen in Kasachstan, das sich auch im Schulalltag wiederspiegelt. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Kasachstans, dieses zunehmend globalisierten Landes, sind Kasachen; die größte Minderheit bilden Russen. Es leben dort aber auch Nachkommen von Deutschen, die ihre Sprache und Kultur weiterhin pflegen. Kasachisch gilt zwar als erste Staatssprache; Russisch als zweite Staatssprache wird jedoch von einem großen Teil der Bevölkerung gesprochen, und so wird der Unterricht teils in Kasachisch, teils in Russisch, und teils bilingual auf Englisch gehalten. Diese intensive Ausbildung dient der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf ihre zukünftige Tätigkeit in einer globalisierten Welt und soll ihnen gleichzeitig helfen, ihre eigenen kulturellen Wurzeln und Identität zu wahren.

Als überaus positiv erlebten Schülerinnen und Schüler ihren Aufenthalt in den Gastfamilien in und um Pawlodar (Nordkasachstan), wo sie außergewöhnliche Gastfreundschaft und einheimische Traditionen kennen lernten. Neben gemeinsamen Ausflügen im industriellen Pawlodar haben wir die glänzende Hauptstadt des Landes Nursultan (der Name wechselte von Astana zu Nursultan nur eine Woche vor unserem Abflug), auch „das Dubai Kasachstans“ besucht. Die Fahrt im Nachtzug wird uns neben den prächtigen Bauten, Museen, architektonischen Meisterwerken und kulinarischen Höhepunkten als ein besonderes Erlebnis im Gedächtnis bleiben 

Der Austausch war ein großer Gewinn für uns alle, kulturell, fachlich, sprachlich, persönlich. Vorurteile konnten ausgeräumt und Wissenslücken geschlossen werden. Vor allem aber haben wir viele Freunde gewonnen. Unser Dank gilt ganz besonders dem Goetheinstitut, den Schulleitungen der NIS und der Goetheschule, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmehrn und allen Gastfamilien.

Der Kontakt wird bestehen bleiben – in persönlichen Begegnungen und in den geplanten Internet- und Videoprojekten der Fächer Russisch und Englisch. Und viele von uns sind sicher: Wir kommen wieder!

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