Deutsch-Italienischer Fotopräsentation über Jugendkultur in Siena und aktuelle italienische Musik Francesca Celati, Studentin (Universität Siena), italienische Praktikantin der DIG Mittelhessen e.V. im EU-Programm Erasmus-Plus, informierte mit Marius Witting (Goetheschüler und Jugendleiter der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Mittelhessen e.V. ) mehrere Italienisch-Lerngruppen von Rita Schneider-Cartocci der Goetheschule Wetzlar im Oberstufengymnasium Goetheschule Wetzlar über Eigenheiten Wetzlars Partnerstadt Siena, italienischer Jugendkultur, sowie aktueller italienischer Musik. |
Eine ansprechende Foto- und Filmshow präsentierten wichtige Momente vor, während und nach dem historischen Pferderennen ‚Palio‘, das jährlich zweimal auf der Piazza del Campo stattfindet. Von Kleinauf sind Kinder integriert als Trommler und Jugendliche nehmen die Tradition des Fahnenschwenkens in Renaissance-Kostümen sehr ernst. Auch das Leben in der ‚Contrada‘, eine Art Mischung zwischen Verein und Familie, in die man hineingeboren wird, prägt die Jugendlichen stark. Sie organsieren das ganze Jahr über Treffen, Konzerte, Essen, helfen im Vereinsmuseum, veranstalten dort Konzerte und Feste und fiebern mit den Erwachsenen um den Sieg des begehrten Seidenbanners. Eine Besonderheit auch für Italien ist hier Siena, da viele Veranstaltungen für die Angehörigen der 17 Contraden im geschlossenen Kreise stattfinden und diese Leidenschaft für Außenstehende oft unverständlich bleibt.
Die Sienesiche Studentin betonte aber auch das Leben auf der Piazza, was sie in Deutschland vermisst. Die ‚Piazza‘ gilt als Wohnzimmer der Stadt, wo sich Jugendliche und Erwachsene einfach nur treffen, ausruhen und gesehen werden wollen. Die Apertif-und Ausgehkultur ist sehr beliebt. Am Wochenende trifft man sich in Pizzerien, auch in Großgruppen und in Osterie, Gasthäusern, die kleinere typische, toskanische Wurst- und Käsespezialitäten bieten. In den Bars wird nicht nur gefrühstückt, sondern sich abends auch getroffen. Aber auch ‚Sushi-Bars‘ sind bei Jugendlichen sehr beliebt.
Was den Sport angeht, so ist Basketball und Volleyball an erster Stelle, Handball z.B. – so Marius Witting – sei ganz unpopulär. Francesca Celati, die selbst in ihrer Stadt in einer Band singt, stellte verschiedene Musikschulen und Festivals, wie ‚Siena Jazz‘ oder auch die Accademia Chiagiana für Klassische Musik vor. Marius Witting, der vor allem durch die Musik des italienischen Stars Ligabue einen besonderen Zugang zur italienischen Sprache gefunden hat, präsentierte diverse nationale Musikfestivals, wie Festivalbar, Festival di San Remo, Pistoia Blues, Umbria Jazz Festival, Ravello Festival , und berichtet über die aktuelle Gruppe Zero Assoluto, die bei italienischen Jugendlichen gut ankommt. Lebhaft fragt Francesca Celati die interessierten Zuhörer, was sie an italienischer Musik kennen, doch häufig kam nur ‚Eros Ramazzotti‘, der gerade bei Jugendlichen seit langem schon nicht mehr gehört wird. Durch Video-Präsentationen und Liedbeispiele der Liedermacher und Sänger Jovanotti und Elisa und kurzen Texterklärungen brachten beide aktuelle Themen und Interpreten der italienischen Musik näher. Sehr nützlich und einladend, je nach Musikgeschmack weiterzuhören, empfanden die Italienischschüler/innen die Liste, die von den Vortragenden ausgeteilt wurde. Dies erleichtere die Auswahl in der großen Vielfalt über Rap- und Rockgruppen, aber auch engagierten Liedermachern, wie Jovanotti, Caparezza, Ligabue und Giorgia, mache aber auch richtig Lust, weiterzuhören und so auch einen anderen, einprägsamen Zugang zur erlernten Fremdsprache zu erlangen. Allora buon ascolto! Viel Spaß beim Hören!