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Zum traditionellen Neujahrsempfang der Wetzlarer Goetheschule trafen sich jetzt einmal mehr Freunde, Förderer und Angehörige der Schulgemeinde, darunter zahlreiche Ehrengäste aus Vereinen, Kultur, Wirtschaft und Politik. Zentraler Bestandteil des Empfangs war ein 90-minütiges Programm in der Aula der Goetheschule, das von geselligem Beisammensein mit Getränken und Buffet eingerahmt wurde. Die Moderation des Abends hatten Sophia Russmann und Sebastian Buchbauer übernommen. Schulleiter Dr. Carsten Scherließ berichtete in seiner Rede zunächst über den aktuellen Stand der Entwicklungen an der Goetheschule. Vieles gelinge, sagte der Schulleiter und nannte als positive Aspekte weiterhin steigende Schülerzahlen an Hessens größtem Oberstufengymnasium sowie die Tatsache, dass der Abiturnotenschnitt an der Goetheschule in den vergangenen Jahren stets besser als der hessische Durchschnitt war. Dies sei nicht zuletzt Ergebnis der guten Zusammenarbeit von Lehrern, Schülern, Eltern sowie der kooperierenden Schulen. Positiv sei außerdem der voranschreitende Neubau des Schulgebäudes an der Frankfurter Straße. |
Dennoch verschwieg Scherließ auch nicht, dass es mitunter Probleme gebe, die die Goetheschule bewältigen müsse. Dazu gehöre unter anderem nach wie vor die Herausforderung der momentan bestehenden zwei Schulstandorte. Der Schulleiter blickte auf Höhepunkte des vergangenen Jahres zurück und erwähnte dabei etwa das Benefiz-Konzert „Music Meets Motion“, Abi-Gag und Abiball, den „Goethe hilft“-Tag und den Sporttag mit Sponsorenlauf, der je 6000 Euro für das Projekt „Charly und Lotte“ sowie die weltweite Initiative „End Polio now – nie wieder Kinderlähmung“ einbrachte. Auch die kürzliche Auszeichnung der Goetheschule zur „Bikeschool“ blieb nicht unerwähnt.
Scherließ betonte, all dies sei nur durch das Miteinander vieler Beteiligter möglich. Er richtete daher ein „äußerst ernst gemeintes Dankeschön“ an die Schülerschaft und das Kollegium der Goetheschule, an Eltern, das Schulleitungsteam und die Vertreter des Staatlichen Schulamts, des Lahn-Dill-Kreises und der Stadt Wetzlar sowie an alle Freunde und Förderer der Goetheschule.
Als einen der wichtigsten Aspekte des vergangenen Jahres nannte Scherließ die nahezu einstimmige Verabschiedung des „ambitionierten und wegweisenden Schulprogramms“. Es wurde über ein Jahr lang in verschiedenen Gremien erarbeitet und enthält nun 111 Ziele, die auf der Homepage der Goetheschule einzusehen sind. Dabei finden natürlich auch die weltweiten Trends Globalisierung, Digitalisierung und demographischer Wandel Berücksichtigung.
Ein besonderer Blick gelte selbstverständlich dem „Kerngeschäft“ Unterrichtsentwicklung, insbesondere unter Einbeziehung neuer Medien. Die Frage der sinnvollen Einbeziehung digitaler Medien in den Unterricht betrachtete der Schulleiter durchaus kritisch. Diese könnten sicherlich wichtiger Baustein pädagogischer Arbeit sein, er wundere sich aber über die vielen Menschen, „die glauben, dass mit dem Einbau eines Active-Panels und einer guten WLAN-Verbindung der Unterricht sofort entschieden besser werde.“ Entscheidende Grundlage für gelingenden Unterricht sei die gute Zusammenarbeit einer kompetenten und engagierten Lehrkraft auf der einen und einer konstruktiven Lerngruppe auf der anderen Seite.
Die kritische Sicht des Schulleiters wurde auf humorvolle Art durch einen Beitrag von Vertretern des Kollegiums untermalt, die als Mönche verkleidet den Digital-Pakt als Abkehr vom Digital-Zölibat lobten und in quasi-religiöser Verklärung einem Apple Computer huldigten. Natürlich war auch der Neubau der Goetheschule Thema. Dieser werde ein großartiges Gebäude, auch weil der Schulträger es der Schule gestattet habe immer wieder Ideen einfließen zu lassen. Hierfür dankte Scherließ dem Dezernenten Heinz Schreiber sowie Landrat Wolfgang Schuster. Auch der Landrat lobte die Kooperation mit Kollegium und Architekten und betonte, dass der Bau überwiegend durch regionale Firmen realisiert werde. Als Termin der Eröffnung gehe er weiterhin von Sommer 2021 aus.
Einen amüsanten Beitrag zum Thema Schulneubau lieferten in diesem Kontext fünf Goetheschüler. Sie schlüpften in die Rolle fiktiver Ehemaliger, die sich die Zeit mit Schulneubau-Tourismus vertreiben.
Zum Programm trugen außerdem die Goethe-Schulband „The Mixtape“, die Musicalgruppe der Goetheschule, die Tanzgruppe eines der Sportkurse und Anna Matzen mit virtuosem Klarinettenspiel bei. Über die Arbeit des Förder- und Ehemaligenvereins berichtete dessen Vorsitzender Dennis Herbel.
Im Anschluss an den offiziellen Teil boten Buffet, Cocktailbar und dezente Musik das angenehme Ambiente um gemeinsam in Gespräch zu kommen.