Eine unvergessliche Begegnung mit Natur, Verantwortung und gelebter Kooperation

Teilweise durchnässt vom Regen, aber voller Stolz und neuer Erfahrungen kehrten unsere fünf Bronze-Teilnehmenden des Duke of Edinburgh’s International Award von ihrer zweitägigen Expedition im Burgwald zurück. Es war nicht nur ein Meilenstein auf dem Weg zum Bronze-Award – sondern auch eine echte Premiere: Erstmals durfte eine Schülergruppe in der Burgwaldkaserne der Bundeswehr übernachten.

Was leistet der Duke Award im Bereich Expedition?

Im Zentrum des Duke-Awards steht nicht einfach das Zurücklegen einer Wegstrecke. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, Teamprozesse zu gestalten, sich zu orientieren, zu organisieren – und auch in schwierigen Situationen selbstständig Lösungen zu finden. Die Route durch den teils anspruchsvollen Burgwald war deshalb nicht nur eine physische Herausforderung. Sie erforderte Konzentration, Durchhaltevermögen, Zusammenarbeit und Mut, sich auf Unbekanntes einzulassen.

Gestartet wurde in Hommertshausen, von dort aus machten sich die fünf Jugendlichen mit Karte und Kompass auf den Weg zur Burgwaldkaserne. Begleitet wurden sie von den zwei geschulten Award-Lehrkräften Lesser und Ellenberger, die sich im Hintergrund hielten, aber im Notfall unterstützend zur Seite standen.

Neben dem Ziel, die 34 Kilometer zu bewältigen, stand eine kreative Aufgabe im Fokus: das Schreiben eines Naturgedichts. Inspiration dafür bot jeder Wegabschnitt – mit beeindruckenden Ergebnissen.

Ein Ort öffnet sich – die Burgwaldkaserne heißt Bildung willkommen

Was diese Expedition einzigartig machte, war die Kooperation mit der Bundeswehr. Erstmals in der Geschichte der Burgwaldkaserne wurde einer Schülergruppe gestattet, auf dem Gelände zu übernachten – ein starkes Zeichen des Vertrauens und ein Bekenntnis zur Bedeutung außerschulischer Bildungsformate.

Die Burgwaldkaserne erwies sich dabei als ein Ort der Gastfreundschaft, Offenheit und professionellen Unterstützung. Die reibungslose Organisation, die Bereitstellung von Infrastruktur und die intensive Betreuung der Jugendlichen trugen maßgeblich zum Gelingen der Expedition bei. Es war deutlich spürbar, dass die Kaserne nicht nur ein militärischer Standort ist, sondern sich aktiv als Teil der Zivilgesellschaft versteht, der Bildung, Begegnung und Nachwuchsförderung mitgestalten will.

Diese Öffnung wurde maßgeblich durch das außergewöhnliche Engagement von Hauptfeldwebel Frau Müller ermöglicht. Sie ist nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit der Kaserne verantwortlich, sondern versteht sich auch als Brückenbauerin zwischen militärischem Alltag und ziviler Jugendbildung. Gemeinsam mit einem engagierten Team aktiver Soldaten bereitete sie einen unvergesslichen Abend für unsere Dukees vor.

Lernen mit allen Sinnen: Feuer, Dunkelheit, Reflexion

Nach dem langen Marsch und bei durchwachsenem Wetter galt es zunächst, das Camp einzurichten: Zelte aufbauen, Ausrüstung verstauen, Abendessen zubereiten – alles Aufgaben, die nur im Team zu bewältigen waren. Nicht alles klappte sofort – doch gerade daraus entstanden wertvolle Lernerfahrungen.

Es folgten intensive und praktische Lerneinheiten:

  • 🔥 Feuerarten und -techniken: Die Jugendlichen lernten, welche unterschiedlichen Feuerarten es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben und wie man auch bei widrigen Bedingungen ein Feuer sicher entfacht.
  • 🌙 Nachtsicht erleben: Unter Anleitung durften die Dukees mit echten Nachtsichtgeräten arbeiten – ein faszinierender Perspektivwechsel, der die Sinne schärfte und Einblicke in die Praxis militärischer Orientierung vermittelte.
  • 🧵 Lagerfeuer mit Gesprächskultur: Am Abend stand auch das Lagerfeuer im Zentrum – nicht nur als Wärmequelle, sondern als Ort des gemeinsamen Reflektierens und Austauschs.

Mit so einem vielfältigen Programm hat im Vorfeld niemand gerechnet. Ein Einblick, der für immer bleibt. („Ich hätte nie gedacht, dass wir so etwas machen dürfen.“)

 

Regen, Matsch und Motivation – der Rückweg

Der nächste Morgen begann früh: Frühstück, Abbau, neue Route. Trotz schlammiger Wege und grauem Himmel war der Gruppengeist gewachsen. Die Jugendlichen übernahmen Verantwortung, navigierten eigenständig und trafen Entscheidungen im Team.
Der Weg wurde zum Symbol: Wer einmal durch Regen und Unsicherheit wandert, weiß den Moment des Ankommens umso mehr zu schätzen.

Fazit: Eine Expedition, die bleibt

Diese Expedition war mehr als ein Teil des Programms. Sie war ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt – geprägt von Vertrauen, Offenheit und echter Kooperation zwischen Schule, Bundeswehr und Jugendlichen. Die Erfahrungen, die die Dukees im Umgang mit Natur, Technik, Verantwortung und Gemeinschaft gemacht haben, lassen sich nicht in Noten messen – aber in Reife, Selbstvertrauen und Mut.

Wir danken der Burgwaldkaserne von Herzen für die außerordentliche Offenheit, die großzügige Unterstützung und das herausragende Engagement für unsere Bildungsarbeit. Ein besonderer Dank gilt Hauptfeldwebel Frau Müller und den beteiligten Soldaten, die mit ihrer Zeit, ihrem Wissen und ihrer persönlichen Zuwendung diese Expedition zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Ihre Bereitschaft, jungen Menschen Einblick in eine sonst verschlossene Welt zu geben, ist ein starkes Zeichen für Vertrauen, Dialogbereitschaft und Zukunftsorientierung.

Der Duke of Edinburgh’s Award schafft Räume, in denen junge Menschen über sich hinauswachsen können. Diese Expedition hat das eindrucksvoll gezeigt – und wir freuen uns auf alle weiteren Schritte, die noch folgen werden. Der Duke Award verbindet Welten – und schafft Lernräume, in denen junge Menschen wachsen können und ihre Persönlichkeit entwickeln!

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