m Rahmen des Geschichtsunterrichts besuchten die 12er Grundkurse Geschichte von Frau Winter und Herrn Hinterlang auf Einladung der Licher Ernst-Ludwig Chambré-Stiftung am 19.05.2011 in Lich eine Lesung einer jüdischen Zeitzeugin der ersten Generation, Miriam Magall.
Miriam Magall, die in 1942 in Warschau als Kind einer wohlhabenden jüdischen Familie geboren wurde, war sich ihrer wahren Identität lange Zeit nicht bewusst, weil sie nie über die Chance verfügte, ihre Familie kennenzulernen, da diese von den Nationalsozialisten getötet wurde. Sie berichtete über ihr bitteres Schicksal, dass ihre Familie sie bei ihrer Geburt dem Dienstmädchen des Hauses übergab, damit wenigstens sie im Falle einer Entdeckung des Versteckes der Familie überleben konnte.
So ist Miriam Magall als Deutsche in einem Flüchtlingslager in Niedersachsen unter sehr schlechten Bedingungen aufgewachsen und musste, nachdem sie 18jährig erfuhr, wer sie wirklich ist, auch Diskriminierungen wegen ihrer jüdischen Identität erleiden. Trotz schlechter Lebensumstände schaffte es die strebsame Miriam, ihr Abitur zu absolvieren und zu studieren und als Dolmetscherin für internationale Organisationen zu arbeiten.
Wie sie ihre wahre Identität herausfand, beschreibt sie u. a. in ihrem Buch „Das Brot der Armut“, das weitere Details über ihr Leben enthält und unter anderem auch antisemitische rfahrungen, die sie erstaunlicherweise Ende der 1980er/Anfang der 90er Jahre in Deutschland erlebt hat, ans Licht der Öffentlichkeit bringt.
Nach der Lesung, die im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge stattfand, beantwortete Magall noch zahlreiche Fragen aus dem Publikum.
Nähere Informationen zur Ernst-Ludwig Chambrè-Stiftung, mit der die Goetheschule seit Jahren projektbezogen zusammenarbeitet, finden Sie hier.