„Was würden – könnten – sollten junge Japaner an Deutschland gut finden?" Diese Frage zu beantworten, gelang Goetheschülerin Laura Eck offenbar sehr überzeugend. Denn mit ihrem Beitrag zum diesjährigen Thema des Aufsatzwettbewerbs „Japan in Klassenzimmer" landete sie auf dem ersten Platz – und gewann eine zehntägige Japanreise, von der sie jetzt zurückkehrte. Sie setzte sich mit ihrem Aufsatz gegen Konkurrenz aus den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland durch. Organisatoren des Wettbewerbs sind das Japanische Generalskonsulat in Frankfurt am Main, die Deutsch-Japanische Gesellschaft Frankfurt (DJG) sowie die Vereinigung der Japanischen Unternehmen Frankfurt e.V.

Vier Wochen Zeit hatten die Teilnehmer, um jungen Japanern in einem Aufsatz zu vermitteln, was an Deutschland besonders schätzenswert ist. Die Verfasser der 20 besten Beiträge erhielten eine Einladung ins Japanische Generalkonsulat. Dabei stellte die Goetheschule Wetzlar alleine neun der 20 besten Aufsätze. „Der Erfolg der Goetheschüler spricht für die hohe Qualität des Unterrichts an unserer Schule", sagte Schulleiter Dieter Grebe. Er lobte zudem die Initiative von Maik Hülsemann, Lehrer und Initiator des Wettbewerbs an der Goetheschule.

Laura Eck schrieb aus der Perspektive einer Japanerin, die ihr Land zumindest vorübergehend verlassen will. Die Kultur, Chancen für qualifizierte Fachkräfte, soziale Absicherung aber auch vielfältige Freiheiten – das alles waren positive Aspekte, die die Wahl der fiktiven Japanerin schließlich auf Deutschland fallen ließen.

Auch die Jury war von dem Aufsatz überzeugt und belohnte Laura Eck mit der zehntägigen Japan-Reise. Von Frankfurt führte der Weg mit einer Maschine der All Nippon Airways (ANA), einem der wichtigsten Sponsoren des Aufsatzwettbewerbs, zunächst nach Tokio. Hier hatten Laura sowie der Zweitplazierte des Wettbewerbs, Sebastian Jahr, neben Sightseeing auch repräsentative Aufgaben zu erfüllen. So nahmen sie etwa an einem Empfang im japanischen Außenministerium teil. Von Tokio reisten die beiden Gewinner weiter nach Yokohama und über Kyoto und Nara bis nach Hiroshima und Nagasaki. Den Abschluss bildete ein Besuch der Insel Miyajima. Erlebnisse wie der Besuch beeindruckender Tempelanlagen aber auch einer Reise im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen vermittelten gleichermaßen einen Eindruck vom historischen wie vom modernen Japan.

„Die Reise nach Japan war eine Erfahrung, die ich um nichts in der Welt wieder hergeben würde", sagte Laura nach ihrer Rückkehr. Als besonders faszinierend empfand sie den Kontrast zwischen der alten Kaiserstadt Kyoto und der Millionen-Metropole Tokyo. „Auch unsere Gastfamilien haben wir sehr liebgewonnen. Glücklicherweise fiel unsere Reise genau mit der Zeit der Kirschblüte zusammen, und die vielen blühenden Kirschbäume waren ein geradezu überwältigender Anblick," fasst die Gewinnerin ihre weiteren Eindrücke zusammen.

Bei der Auftaktveranstaltung des Wettbewerbs an der Goetheschule im vergangenen Dezember hatte Klaus Kaiser, Vorstandsmitglied der DJG, einen Vortrag am Wetzlarer Oberstufengymnasium gehalten. Er und Maik Hülsemann erklärten die Zielsetzung der Zusammenarbeit von DJG und Schule: Junge Menschen frühzeitig für Sprachen und Kulturen begeistern, aber auch wirtschaftliche Zusammenarbeit vertiefen. Um eine Fortführung der Zusammenarbeit zu gewährleisten, erhielten die Wirtschafts-Leistungskurse der Goetheschule bereits eine Einladung zu den deutsch-japanischen Wirtschaftsgesprächen der DJG. Außerdem ist für Oktober eine kulturelle Veranstaltung zum Thema „Japanische Trommeln und Gesang" an der Goetheschule geplant.

BU:

1. Kirschblüte in Japan: Laura Eck und der Zweitplazierte Sebastian Jahr genossen ihren Aufenthalt und sammelten viele neue Eindrücke.

2. Preisverleihung im japanischen Generalkonsulat: (von links): Maik Hülsemann, Akira Nakamura (Vizepräsident All Nippon Airways Europa), Generalkonsul Hideyuki Sakamoto, Laura Eck, Nina Nüremberg, eine weitere Vertreterin des Generalkonsulats, Stefan Seydelitz (DJG), Léontine Graf, Tamaris Fonthina, Andrea Koprek, Claudia Ralmen, Mareille Schultes, Sandra Silbach, Viktoria, Stapel (Foto privat).

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