Zwei Wochen im „Reich der Mitte“ haben jetzt 26 Schüler der Wetzlarer Goetheschule erlebt. Gemeinsam mit den Lehrern Michel Bender und Patrick Löffler waren sie vom 14. bis zum 28 Oktober 2015 als Teil des Austauschprogramms mit der Yinzhou Highschool Ningbo in China zu Gast. Es war der dritte Besuch einer Schülergruppe der Goetheschule in China. Während des diesjährigen Austausches erfolgte die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages, mit dem beide Partner ihre Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit bestätigen.

Der Austausch war in zwei Teile gegliedert: Eine Woche verbachten die Wetzlarer Schüler in Gastfamilien und besuchten gemeinsam mit ihren Austauschpartner die chinesische Schule. Im Anschluss gingen sie eine weitere Woche lang auf kulturelle Rundreise durch China.

Im ersten Teil der Fahrt konnten die Goetheschüler den Alltag chinesischer Schüler hautnah erleben. Das begann beim abwechslungsreichen Essen, das in China schon morgens warm serviert wird, natürlich mit Stäbchen verzehrt wird und für einige „etwas abenteuerlich, aber immer lecker“ war. Die Wetzlarer erlebten aber auch, dass Schüler in China sehr umfangreiche Hausaufgaben zu bewältigen haben und von Sonntagabend bis Freitagabend über praktisch keine Freizeit verfügen.

Neben dem Englischunterricht an der Schule in Ningbo, das mit seinen 9 Millionen Einwohnern etwa 200 Kilometer südlich von Shanghai liegt, besuchten die Goetheschüler hier auch Kurse in Taekwondo, Tai Chi und Kaligraphie. Auch eine Stadtführung sowie ein Ausflug ans Meer und der Besuch einer Filmstadt inklusive Blick hinter die Kulissen bekannter chinesischer Filme standen auf dem Programm.

Nach einer Woche hieß es dann Abschied von den Austauschpartner nehmen. Die weitere Reise führte zunächst nach Shanghai. Hier besuchten die Wetzlarer unter anderem das Shanghai Museum sowie den Yu-Garten und bestiegen den 400 Meter hohen Jin-Mao-Tower, wo sich eine faszinierende Foto-Möglichkeit bot. Anschließend ging es mit dem Nachtzug in 14 Stunden nach Xi’an, der ehemaligen Hauptstadt Chinas. Hier stand ein Besuch der berühmten Terrakotta-Armee an. Abschluss der Reise war die heutige Hauptstadt Peking mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten: Die Verbotene Stadt, der Platz des Himmlischen Friedens und der Himmelstempel waren nur einige der Attraktionen, die die Schülergruppe erlebte. Auch ein Abstecher zur Großen Mauer etwa 80 Kilometer von Peking fehlte natürlich nicht im Programm. Von diesem gewaltigen Bauwerk waren die Schüler ganz besonders beeindruckt.

Ohnehin zeigten die Rückmeldungen der Schüler, dass die authentische Erfahrung mit einem fremden Land nachhaltigen Eindruck hinterließ. So sagte etwa Kristoffer Korupp, der China-Austausch sei „eine einzigartige Möglichkeit, dieses Land und seine jahrtausendealte Kultur, genauso wie seine moderne Seite, aus einem völlig neuen und ungetrübten Blickwinkel kennenzulernen.“ Malin Caesar ergänzte, das Essen in China werde sie ein Leben lang nicht vergessen und schloss eine Wiederbesuch keineswegs aus.

Auch für Lena Grebe war der Austausch eine tolle Erfahrung. Die Gruppe habe sehr viel Spaß dabei gehabt „hautnah ein fremdes Land und eine fremde Mentalität zu erleben, die uns nun nicht mehr fremd sind.“

 

  • china1
  • china2