China als politischer Akteur und Wirtschaftspartner ist uns so nahe gerückt wie nie zuvor. Dennoch ist uns das Bild des Landes immer noch fremd und widersprüchlich. Solche Überlegungen veranlassten die Goetheschule Wetzlar im Jahr 2011 ein Austauschprogramm mit der Yinzhou Senior High School im chinesischen Ningbo aufzunehmen, um den direkten kulturellen Austausch zu ermöglichen. Zum ersten Mal waren jetzt 20 Chinesen zum Gegenbesuch in Wetzlar zu Gast.

Eine Woche lang, vom 12. bis zum 19. Juli 2014, lernten die chinesischen Gäste die Domstadt und Hessen kennen. Neben Einblicken in Unterricht und Lehrmethoden an der Goetheschule erlebten sie dabei ein abwechslungsreiches Programm.
Auch die Stadt Wetzlar ließ es sich nicht nehmen, die Gäste aus dem Reich der Mitte willkommen zu heißen. Bei einem Empfang im Palais Papius betonte Umweltdezernent Norbert Kortlüke die Bedeutung Chinas für die Domstadt. Im Zusammenhang mit der Rückkehr der Firma Leica nach Wetzlar erwarte man viele asiatische Gäste, insbesondere aus China. Die Stadt sei dabei, sich auf diese neuen Besucher einzustellen, so plane man etwa Stadtführungen in Mandarin oder Kantonesisch. Den Gästen aus Ningbu sagte er, er hoffe, dass es nicht der letzte Besuch sei, sondern dass eine große Freundschaft entstehe, die alle Beteiligten weiter ausbauen sollten. Für Faszination bei den Wetzlarern sorgte der Eintrag in chinesischen Schriftzeichen der chinesischen Lehrer Bin Wu und Lu Ye ins Gästebuch des Palais Papius.  
Auch für die Gruppe von der Yinzhou Senior High School stand ein Besuch der Leica Camera AG auf dem Programm. Eine Stadtführung für die diesjährigen Gäste übernahm Dr. Wolfgang Keul, ehemaliger Fachbereichsleiter an der Goetheschule. Daneben erhielten die chinesischen Lehrer Einblicke in mittelhessische Kultur, besichtigten etwa Braunfels oder die Licher Brauerei. Außerdem lernte die gesamte Gruppe die Stadt Frankfurt mit Senckenberg-Museum und Zoo sowie die Landeshauptstadt Wiesbaden inklusive Begrüßung durch den Landtagspräsidenten kennen.
Die Bedeutung des Austausches für die Goetheschule erklärte Michel Bender, der den Chinaaustausch gemeinsam mit Patrick Löffler seit 2011 organisiert. Im Mittelpunkt stehe das interkulturelle Lernen, die Begegnung mit Menschen einer fremden Kultur. Der Austausch biete somit Gelegenheit das „sich und wir“ neu zu erfahren und durch solch wertvolle Erfahrungen die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln.

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Bildunterschriften:

1:    Gruppenfoto vor dem Palais Papius: Umweltdezernent Norbert Kortlüke (hintere Reihe links) empfing die Gäste aus China. Außerdem in der hinteren Reihe: die für den Austausch verantwortlichen Lehrer Michel Bender (links) und Patrick Löffler (rechts) sowie Schulleiter Dieter Grebe.  

2:     Schulleiter Dieter Grebe und Studienrat Michel Bender beobachten fasziniert die chinesischen Schriftzeichen, mit denen sich die beiden Lehrer (von links) Lu Ye und Bin Wu ins Gästebuch des Palais Papius eintragen.

3:    Chinesische Schriftzeichen im Gästebuch des Palais Papius: Die Austauschlehrer Lu Ye und Bin Wu tragen sich ein.