Einen beeindruckenden Erfolg schafften drei ehemalige Schüler der Wetzlarer Goetheschule beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht". Fabian Axel Tripkewitz, Jonas Faber und Jan Alexander Fotakis belegten beim Bundesentscheid mit ihrer Arbeit zum Thema „Untersuchung der Stratosphäre mit Hilfe einer Low-Budget-Sonde" den fünften Platz. Und das, obwohl „Jugend forscht" in diesem Jahr mit über 12 000 Teilnehmern einen neuen Rekord verzeichnen konnte. Außerdem gewann das Projekt der drei Wetzlarer den Preis für die beste astrophysikalische Arbeit. Der Preis ist ebenso wie der 5. Platz beim Gesamtwettbewerb mit 500 Euro dotiert.

Tripkewitz, Faber und Fotakis, die alle im vergangenen Sommer ihr Abitur an der Goetheschule ablegten, hatten während des letzten Halbjahres ihrer Schulzeit begleitend zum Physik-Leistungskurs-Unterricht einen Wetterballon mit Messkapsel entwickelt. Diesen schickten sie dann unter dem Namen „Goethe Stratos" in eine Höhe von 28 Kilometern bis in die Stratosphäre. Betreut wurde das Projekt von Patrick Löffler, Physik-Lehrer an der Goetheschule.
Die Schüler konstruierten, programmierten und testeten die gesamte Elektronik von „Goethe Stratos" selbst. Die Kapsel verfügte schließlich neben einer HD-Kamera vor allem über Messtechnik zur Aufzeichnung von Temperatur, Druck und Höhenstrahlung. Auch eine SIM-Karte, die per SMS GPS-Daten an die jungen Forscher sendete, befand sich an Bord, damit sie ihre Kapsel nach der Landung wieder einsammeln konnten. Die Kosten beliefen sich dabei auf gerade 300 Euro.
Drei Monate lang arbeiteten die ehemaligen Goetheschüler an der Auswertung der Daten, die der Ballon auf seiner 80 Kilometer langen Reise von Wetzlar bis nach Boppard am Rhein aufgezeichnet hatte. Dabei konnten sie sogar einen Luftschauer – ein Phänomen kosmischer Strahlung – nachweisen.
Nachdem die drei Forscher ihre Arbeit zum Anmeldungstermin im November 2013 bei „Jugend forscht" eingereicht hatten, ließen die Erfolge nicht lange auf sich warten: Erster Platz beim Regionalentscheid im Februar 2014, beste interdisziplinäre Arbeit und damit Landessieg beim Landesentscheid im März 2014, hießen die Stationen, bevor sich mit dem 5. Platz beim Bundesfinale in Künzelsau im Juni der bislang größte Erfolg anschloss.
Zusätzlich zum Preisgeld erhielten Fotakis, Tripkewitz und Faber Einladungen zur einwöchigen Jahrestagung der Deutschen Astrophysikalischen Gesellschaft in Würzburg, zur Hessischen Landesvertretung nach Brüssel sowie ins Bundeskanzleramt nach Berlin.
Fabian Axel Tripkewitz studiert inzwischen Maschinenbau an der TU Darmstadt, Jonas Faber Medieninformatik an der Technischen Hochschule Mittelhessen und Jan Alexander Fotakis studiert Physik an der Goethe Universität Frankfurt.

 

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