Erstes MINT-Camp an der Goetheschule

„Wir bestehen aus Chemie, können es mit Biologie erklären und mit Physik verstehen!“ So lautete die Erkenntnis einer Schülerin, die am ersten MINT-Camp an der Goetheschule Wetzlar teilgenommen hat. MINT, das steht für „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik“. Das Camp, das unter dem Motto „Licht und Farbe“ stattfand, richtete sich an Schüler der achten (G8) und neunten (G9) Klassen der Mittelstufenschulen im Altkreis Wetzlar. Organisiert hatten es die Lehrer des Fachbereichs Naturwissenschaften an der Goetheschule.

Die Grundidee war, naturwissenschaftlich interessierten Schülern der Mittelstufe ein Angebot zum Vertiefen und Verfeinern von fachwissenschaftlichen Erkenntnissen und Arbeitsmethoden zu machen. Dabei sollte vor allem die Vernetzung der Fächer Biologie, Chemie und Physik erkennbar werden.

Dazu trafen sich am Donnerstag, 28. Mai und Freitag, 29. Mai 2015, 24 Schüler von acht Schulen zwischen 8 und 16 Uhr am Wetzlarer Oberstufengymnasium, um dem Geheimnis von Licht und Farbe naturwissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Die Auswahl der Teilnehmer lag in der Hand der Mittelstufenschulen.

In drei Arbeitsblöcken standen nach einem einleitenden Vortrag vor allem Schülerexperimente im Mittelpunkt. So untersuchten die Schüler in Biologie unter anderem, welche Zellbestandteile für die Färbung von Pflanzen verantwortlich sind, in der Chemie isolierten die Camp-Teilnehmer Farbstoffe aus Pflanzen, erfuhren wie diese verwendet werden und verglichen deren molekulare Struktur. Innerhalb der Physik stellte man sich die Frage, was „Farbe“ eigentlich bedeutet und wie die Wahrnehmung von Farbe mit Licht zusammenhängt.

In den Arbeitsblöcken ging es immer auch darum, praktische moderne Anwendungen aufzuzeigen. So erfuhren die Schüler etwas über das Färben von Jeansstoffen, unterschiedliche Spektren von Halogen-, LED- und Energiesparlampen oder die Funktionsweise von Regensensoren in Autos. Auch die Schnittstellen der verschiedenen Naturwissenschaften versuchten die Lehrer anhand von praktischen Beispielen zu verdeutlichen, etwa der Funktionsweise von OLED-Displays in Handys. Als kleines Extra führte Informatiklehrer Christian Schneider den Schülern vor, wozu die Lego-Roboter der Goetheschule im Stande sind.

Wie gut das Camp bei den Mittelstufenschülern ankam, zeigten die Kommentare in der abschließenden Besprechung. „Die zwei Tage waren super interessant“, „Es war spannend und locker“, „Die Lehrer waren alle nett und haben alles gut erklärt“ lauteten die Urteile. Auch die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Disziplinen seien klar geworden, fanden die Teilnehmer und lobten neben der guten Organisation vor allem, dass dem selbständigen Experimentieren viel Platz eingeräumt wurde.

Die Lehrer der Goetheschule wiederum waren beeindruckt vom Interesse, der Arbeitsbereitschaft und der Begeisterung der Teilnehmer. Schulleiter Dr. Carsten Scherließ überreichte zum Abschluss des Camps jedem Schüler eine Teilnahme-Urkunde und deutete an, das MINT-Camp solle auch in Zukunft stattfinden. Er bedankte sich bei den Mittelstufenschulen, die die Schüler für zwei Tage freigestellt hatten. Den Schülern selbst riet er, sie sollten sich die Begeisterung für die Naturwissenschaften bewahren und mit in die Oberstufe nehmen.

Unterstützt wurde das MINT-Camp vom Förderverein der Goetheschule sowie von den Firmen Throl Optics und Hund. Zum veranstaltenden Team der Goetheschule gehörten Tim Kahler, Dr. Karlheinz Keiner, Dennis Rauscher, Patrick Röder, Dr. Anette Schmidt, Dr. Heidi Theiß-Krämer und Armin Wagner.

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