Stammzellen - winzige Zellen mit RIESIGEM Potential - Fünf Schülerinnen aus den Biologie-Leistungskursen der Goetheschule tauchen ein in die Welt der Stammzellforschung-

Stammzellen. Dieses Thema gehört zu den wohl am hitzigsten diskutierten der letzten Jahre.
Die Entdeckung, dass Zellen, die aus einem künstlich hergestellten Embryo im frühen Furchungsstadium entnommen wurden, das Potential besitzen, sich zu praktisch jeder beliebigen menschlichen Körperzelle zu entwickeln, hat eine wahre Welle an hitzigen Debatten in der Gesellschaft nach sich gezogen.

Das riesige Differenzierungspotential dieser sogenannten embryonalen Stammzellen eröffnet tausende neue Möglichkeiten in der Forschung und Medizin, ist aber ethisch auch sehr fragwürdig.

Fünf Schülerinnen der Goethe-Schule Wetzlar nahmen an einem Seminar am 5.2. und 6.2. mit anschließendem Symposium am 7.2.2015 zu diesem Thema teil.
Zusammen mit rund 200 weiteren Schülerinnen und Schülern reisten Lisa Agel (LK Rauscher), Tamaris Franke Fontinha (LK Dr. Theiß-Krämer), Johanna Henrich (LK Peter), Nathalie Platz (LK Rauscher) und Natascha Wallendszus (LK Dr. Theiß-Krämer) nach Frankfurt in die Jugendherberge „Haus der Jugend“, welche die EKHN Stiftung als Veranstaltungsort für das Seminar ausgewählt hatte.

Am Vormittag des ersten Veranstaltungstages wurden alle Teilnehmer des Seminars freundlich begrüßt, am Nachmittag wurde mit dem spannenden Programm begonnen. Gebannt lauschten die Anwesenden den Referenten, die unter anderem über die Techniken zur Gewinnung von pluripotenten Stammzellen informierten. So ist es etwa längst nicht mehr notwendig, Stammzellen aus Embryonen zu gewinnen. Vielmehr hat der japanische Wissenschaftler Shinya Yamanaka einen Weg gefunden, gewöhnliche Körperzellen so umzuprogrammieren, dass sie zu ihrem früheren Status als pluripotente Stammzelle zurückkehren und der findige Wissenschaftler sie dann dazu bewegen kann, sich zu jedem beliebigen Zelltyp zu entwickeln.

Mit dieser Methode können Wissenschaftler trotz der strengen Reglementierung durch das Embryonenschutzgesetz von 1991 weiter an Stammzellen forschen.
Ebenjenes Gesetz existiert aus gutem Grund. Als es möglich wurde, Embryonen im Labor zu erzeugen, hat der Gesetzgeber eventuellem Missbrauch dieser Methode zum Zwecke der Forschung vorgebeugt. Nicht auszudenken, wenn Wissenschaftler gar beginnen würden, menschliche Embryonen zu klonieren und mehrere, genetisch identische Menschen herzustellen.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass bei der Entnahme von embryonalen Stammzellen der Embryo zerstört wird.
Auch diese Problematik wurde den Schülerinnen und Schülern durch kompetente Referenten näher gebracht. Unter Anderem bezog ein Vertreter der evangelischen Kirche Stellung.

Am zweiten Seminartag folgte die Arbeit in verschiedenen Workshops. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit speziellen Themengebieten in Kleingruppen auseinanderzusetzen. Dazu wurde von jeder Gruppe ein Plakat mit den Arbeitsergebnissen für das samstägliche Symposium erstellt.
Am Samstag schließlich nahmen die Schülerinnen und Schüler noch an dem öffentlichen Symposium in der Goethe-Universität Frankfurt teil.
Durch sechs verschiedene Vorträge wurde die Stammzell-Thematik allen interessierten Bürgern näher gebracht. In der Pause hatten die Besucher zudem die Möglichkeit, mit den Teilnehmern des Seminars über die Ergebnisse der verschiedenen Workshops ins Gespräch zu kommen.

Gegen Abend endete der dreitägige Ausflug in die spannende Welt der Stammzellforschung und obwohl es alles andere als ein Ferienausflug gewesen war, bereute doch keine der fünf Goethe-Schülerinnen, sich auf diese Reise begeben und auf die Thematik eingelassen zu haben.

 

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